Seit Monaten habe ich mich leider aus Zeitmangel nicht mehr hier äußern können. Aber wenn man die Apple-Threads der letzen Zeit so überfliegt, findet man als langfristiger Apple-Aktionär mehr OT-Geschwafel denn wirklich Erhellendes.
Dann las ich am 11.09. in SpiegelOnline einen tendenziösen Artikel über die Zusammenarbeit einer Hamburger Spiele-App-Firma mit Apple. Dazu muss ich mir hier mal wieder etwas abringen. Denn der gestrige Kommentar dazu von "Galgenstein" hätte genau so gut von mir sein können:
"Ich benutze nun seit 30 Jahren Apple Geräte und muss mir seit dreissig Jahren sagen lassen, was ich deswegen für ein Idiot sei. Interessant ist dabei nicht so sehr, dass manche einen roten Kopf kriegen, wenn man den Namen Apple nur erwähnt - ich vermute, dass dies genetisch bedingt ist - sondern, wie sich die Argumente änderten. Bei meinem ersten Mac bekam ich zu hören, dass das GUI nur eine Spielerei sei. Echte Profis programmierten ihre Texte. Als dann Windows kam, durfte ich mir anhören, Apple brauche es ja nun nicht mehr. Ausserdem sei die Firma sowieso pleite. Ich schrieb weiter auf meinem Mac. Auf einmal galt ich als Querulant, denn "man" verwende Windows und weil dies sowieso alle täten, sei dort die Zukunft. Eines Tages wurden die grauen Bürokästen durch bonbonfarbene Geräte abgelöst, noch dazu ohne Diskettenlaufwerk. Wieder ein Aufschrei. Auf die inneren Werte, die Taktzahl, nicht auf die Schönheit käme es an. Plötzlich kamen die ersten iPhones und wieder ein Aufschrei. Lachhaft, was bildet sich Apple ein. Nokia ist doch viel besser. Wer brauche schon ein Touchdisplay. Mittlerweile war aus der grauen Maus vom Aktienmarkt das wertvollste Unternehmen der Welt geworden. Der Exot ward auf einmal Vorreiter. Wieder ein Aufschrei: Ausbeuter, Kapitalisten usw. Was lehrt die Geschichte? Was Apple auch anstellt, es macht immer das Falsche."
Soweit der Leserbrief. Ja, Apple zu kritisieren bis hin zum Bashing ist richtig Mode geworden. Das betrifft die von Konkurrenzprodukten ehrlich Überzeugten ebenso wie die Nachplapperer und die Pseudo-ITler, die nie jemals Apple-Produkte benutzt haben. Wie dumm-arrogant ist das denn? Bösartige Basher benutzen auch noch die Vorgenannten wie zB die Rechte Szene besorgte Einwände nicht-rassistischer Bürger zur Flüchtlingspolitik benutzt.
Persönlich füge ich noch hinzu: Erstmals seit dreißig Jahren trage ich auch wieder eine Uhr, vorsichtshalber zunächst die preiswerteste AppleWatch. Und seit kurzem habe ich das neue MacBook. 12 Zoll sind nicht die Welt, aber auf Reisen eine Supergrösse - und dann das Retina-Display! Beide Neuerwerbungen möchte ich nicht mehr missen und meine Erfahrungen mit ihnen widersprechen in den wichtigsten Kriterien den veröffentlichten Rezensionen. Das iP 6 reicht mir übrigens bis zum iP 7 nächstes Jahr. Hätte ich nicht schon das 6er, würde ich beim 6 s jetzt zuschlagen. Und die AppleWatch 2 kaufe ich mir bei Erscheine sofort in Stahl, weil mich leichte Kratzer im Glas stören. Das beeinträchtigt aber nicht den Spaß und den Zusatznutzen. Nur Zeitmesser am Arm wäre mich nicht mehr zeitgemäß und zu lästig. AppleTV zu ersetzen ist ein echter Freizeitgewinn und das vielseitige iPad Pro ist sicherlich nicht nur für Firmen interessant. Ich werde damit allerdings nur mal im AppleStore spielen. Auf jeden Fall bleibe ich weiterhin voll investiert bis es den Mächtigen der Finanzwelt gefällt, den Apple-Kurs in ungeahnte Höhen zu katapultieren. Dann steige ich wohl erstmals aus, um mich an ihnen für erlittenen Stress zu rächen.
Letzte Bemerkung zum jüngsten Apple-Event am 09.09.: Als Langfrist-Anleger wünsche ich mir von Apple, dass sie gerade so viel Innovationen herauslassen wie es für Aufrechterhaltung von Wachstum und Image unbedingt nötig ist. Und immer den Eindruck vermitteln, man betreibe keine Grundlagenforschung und sitze nur aus Ideenlosigkeit auf einem hohen Geldberg. Nur so bleibt man Vorreiter in Technik und Kommerz. Wenn man dann noch hin und wieder von Wettbewerbern positiv am Markt getestete Kleinigkeiten mit einbaut, können die sich die Beklauten nur geehrt fühlen: von Apple kopiert zu werden, kommt einem Ritterschlag gleich. Weiter so, TC!
Ich bin dann mal wieder für längere Zeit weg. |