Guten Morgen Cleo + all, wieso Diversifikation. Ich kenne Buffetts Vorgehen gut, der zeitweise in seinem Leben 70% seines Vermögens in einer Aktie hatte, weil er sehr überzeugt davon war. Jetzt im Alter empfiehlt er dem Average Investor (!) aber einfach einen ETF zu kaufen, wie z.B. seiner Ehefrau. Für einen Profi wie Cleo oder andere hier regelmäßigen Schreiber im Forum (Tom77, ...) kann es durchaus Sinn machen zeitweise so vorzugehen, wer aber unerfahren ist fährt damit irgendwann gegen die Wand - soll nicht heißen, dass er große Verluste macht, aber dass er den Index, den Marktdurchschnitt hinterherläuft. Wer auf den EuroStoxx seit der Finanzkrise gesetzt hat, underperformt den DAX. Wer auf Thyssen oder Lufthansa setzte, hat auch keine Freude bei DAX 11.300. Also wenn man so vorgehen will wie Cleo es beschreibt, dann sollte man wissen was man tut. Stock-Picking ist eine knifflige Sache ;-) Ansonsten, was andere Assetklassen als Aktien anbelangt (Rohstoffe, Immobilien, Anleihen, eigenes Humankapital) so eignen die sich vor Allem dafür sein eigenes Risikoprofil zu definieren. Für junge Leute wie Cleo oder mich kann es durchaus Sinn machen 100% in Aktien zu halten. Wer schon 3.000.000 EUR auf dem Konto hat, wird vielleicht anders empfinden. ;-) Mit den Benchmarks muss man ebenfalls achtsam arbeiten. Natürlich wird ein diversifiziertes Portfolio aus Bonds, Aktien, Rohstoffen on the long run nie den DAX schlagen. Es wäre aber auch die falsche Benchmark. Kreatives Benchmarking findet man übrigens überall in der Finanzpresse. Also wer ein Portfolio aus 50% Aktien und 50% Anleihen hat, der hat nicht die Benchmark 100% DAX, sondern 50% DAX und 50% IBOXX, oder andere equivalente Indizes. Wer nur Small Caps im Depot hat, darf sich nicht brüsten den DAX zu schlagen, sondern müsste den SDAX oder einen European Small Companies-ETF als Benchmark definieren. Haltet mal die Augen offen, wie oft auch die Profis diese Punkte nicht beachten, weil es sich einfach besser verkauft. Noch kurz zum Schluss. Ich bin ein Fan von Aktien, weil Sie Substanzvermögen sind. Zwar schwanken die Kurse, aber es lässt sich ein innerer Wert definieren. Es ist produktives Kapital für mein Depot und mein Vermögen kann damit wachsen. Natürlich sind Bonds oder Rohstoffe zeitweise sicherer, aber es sind halt nur Schulden und totes Metall. Viele Grüße, Jakob
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