Bernanke deutet Pause bei Zinserhöhungen an
Eigentlich erwartete man gestern einen ruhigen Handelstag, aber US-Notenbankchef Ben Bernanke hat von der Möglichkeit einer Unterbrechung des Zinser-höhungszyklus gesprochen, was eindeutig auf eine Taubenposition hinweist und zwar in einer Zeit, in der sich Inflationsdruck entwickelt und die Wirtschaftsberichte Anzeichen eines Aufschwungs erkennen lassen. Die Fed bestätigt dies zwar, aber sie läßt auch erkennen, daß sie möglicherweise mehrmals keine Zinsentscheidung treffen wird, womit ausgedrückt werden soll, daß sich die Zentralbank nicht an den letzten Wirtschaftsdaten orientiert. Es steht außer Zweifel, daß sich die Situation immer mehr zuungunsten des Dollar entwickelt, und dabei könnte Bernankes Äußerung der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Dies stimmt mit unseren Erwartungen überein, daß der Zinssatz vorerst bei 5 bis 5,25% bleiben wird. Derzeit befindet sich das Währungspaar EUR/USD bereits über dem Kursniveau von 1,25, und ein weiterer Kursanstieg ist durchaus möglich. Aufgrund der Beständigkeit der Fed hielt sich die Dollar-Schwäche gegenüber dem Euro einigermaßen in Grenzen, gegenüber dem Yen war die Schwäche allerdings deutlich erkennbar, aber da die Fed nun das Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt hat, dürfte diese Unterstützung dahin sein. Die Dollar-Bullen sind außerdem damit konfrontiert, daß die Welt mehr Stärke für die asiatischen Währungen einfordert; ferner wirkt sich die Diskussion über die Diversifikation der Währungsreserven und die geopolitischen Probleme negativ auf den Dollar aus. Dies könnte viele Dollar-Bullen zur Flucht veranlassen, selbst wenn heute ein positiver Bericht zum Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht wird. Der Markt hat in der letzten Zeit auch andere positive Daten ignoriert, so daß es nicht überraschen würde, wenn dies auch beim BIP der Fall wäre. Die derzeitigen Veränderungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, weil es sich dabei um ernsthafte Faktoren handelt. In der nächsten Woche werden viele Daten veröffentlicht, z.B. die Nonfarm-Payrolls |