Carpenter nahm sein Studium an der University of WisconsinMilwaukee auf, wo er seine spätere Frau Barbara kennenlernte. Sie machte ihn mit den Werken von Ayn Rand bekannt, durch die er sich allmählich zu einem Vertreter des Libertarismus entwickelte, der Skepsis gegenüber Regierungen und die Forderung nach individuellen Freiheiten betonte. Damals sei er ein außenpolitischer Falke gewesen, sagt er rückblickend.[2]
Das habe sich durch zwei Ereignisse geändert. Zum einen waren dies die Erfahrungen mit dem gescheiterten Vietnamkrieg und der damit einhergehenden Kommunikation von Militärs und Politikern, die er als lügenhaft bezeichnete. Zum andern sei dies die Auseinandersetzung mit den außenpolitischen Werken der Gründer der USA gewesen, insbesondere George Washington und Thomas Jefferson. Er gelangte zur Auffassung, dass militärische Interventionen grundsätzlich im Widerspruch zum Ziel einer Begrenzung der Regierungsmacht und der individuellen Freiheiten stünden.[2]
Ab Mitte der 1970er Jahre begann Carpenter an der University of Texas in Austin mit seiner Dissertation im Fach Geschichte. Seine Ausrichtung am Libertarismus und seine Kritik an der Außenpolitik der USA intensivierte sich durch die Beschäftigung mit den Werken von Vertretern der Schule des Realismus in den Internationalen Beziehungen, u. a. George Kennan und Walter Lippmann, sowie damals als Isolationisten bezeichneten Autoren wie William Henry Chamberlin und Charles Callan Tansill.[2] Sein Doktorvater wurde Robert A. Divine (19292021), der dort seit den 1950er Jahren den Studiengang Diplomatic History mit aufgebaut hatte.[3] 1980 schloss Carpenter seine Dissertation mit dem Titel The dissenters: American isolationists and foreign policy, 19451954 ab und erlangte den Ph.D.[4]
Parallel engagierte sich Carpenter seit Ende der 1970er Jahre im libertarian movement, trat der texanischen Libertarian Party bei und unterstützte 1980 die Präsidentschaftskandidatur ihres Vertreters Ed Clark.[2]
Da Carpenter damals die Landschaft an libertär ausgerichteten Fachleuten zu innenpolitischen Themen als gut besetzt einschätzte, jedoch eine Lücke im außenpolitischen Bereich konstatierte, wo er nur wenige schätzte (wie z. B. Earl Ravenal), beschloss er, sich in Außenpolitik zu spezialisieren. Er absolvierte eine dreijährige Forschungstätigkeit bei Walt W. Rostow, früher Sicherheitsberater von Präsident Lyndon B. Johnson und ab 1969 Professor in Austin. Anschließend bewarb er sich beim Cato Institute in Washington, D.C. mit dem Vorschlag zu einem Buchprojekt zur Erosion innenpolitischer Freiheiten durch einen interventionistische Außenpolitik. 1985 wurde er beim Institut eingestellt, 19861995 war er dort director des Bereichs foreign policy studies und 19952011 Vizepräsident für den Bereich defense and foreign policy studies, seit 2011 gehört er diesem Bereich als Senior Fellow an.[2]
Seit 1985 veröffentlichte er 12 Bücher als Autor, 10 als Herausgeber und über 950 Artikel zu außenpolitischen Themen wie den Beziehungen zu Russland (insbesondere der NATO-Osterweiterung), China, Nordkorea, dem Iran oder dem War on Drugs der USA in Mexiko.[5]"
Ich denke mal, er ist besser informiert als so mancher möchtegerndemokrat hier.
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