Natürlich weiß ich nicht genau, wieviele Aktien Hannes Kuhn noch kontrolliert. Bei der letzten HV im Mai diesen Jahres waren aber nur ca. 30% des Grundkapitals anwesend, incl. Hannes Kuhn. Einige Interessenvertreter von Aktionärsvereinigungen und ein paar institutionelle Investoren waren da, der Rest alles "Kleinaktionäre" wie meine Wenigkeit und viele andere bekannte Gesichter, die wie Du und ich frühe Aktionäre bei Solar Millennium sind/gewesen sind. Es ist demnach wahrscheinlich, daß er deutlich weniger wie 30% des Grundkapitals kontrolliert. Die Möglichkeit einer Übernahme durch einen fremden Investor besteht durchaus, jedoch wäre in diesem Falle zu erwarten, daß der Aktienkurs ausgehend von dem derzeitigen niedrigen Niveau im statistischen Mittel selbst bei geschickter Vorgehensweise kontinuierlich leicht ansteigen würde. Das ist nicht der Fall. Vielmehr verharrt er auf einem niedrigen Niveau. Die täglichen Handelsvolumina sind ausreichend hoch, sodaß man ein Eingreifen eines potentiellen Investors erkennen müßte. Er würde dem Markt Aktien entziehen. Von daher besteht derzeit nicht die Gefahr einer Übernahme, weil das Unternehmen wegen der Verschuldung einfach uninteressant geworden ist.
Als potentieller Investor würde ich den Konkurs der Gesellschaft abwarten, eine "Auffang-gesellschaft" gründen, dem kompletten Personal von Solar Millennium nach dem Konkurs Arbeitsverträge anbieten. In diesem Falle müßten sie ihre alten Arbeitsverträge mit der konkursen Gesellschaft selbst kündigen. Eine personalfreie, konkurse Gesellschaft wiederum verschafft dem Insolvenzverwalter die notwendige Handlungfreiheit, um über die Konkursmasse frei zu verfügen. Es ist quasi der Idealzustand, den sich jeder Konkurs-verwalter wünscht. Die Filetstücke werden "billigst möglich" verkauft und zwar bevorzugt an den Investor, der sich darum bemüht die alten Arbeitsplätze und den Standort zu sichern. Das Geschäftsmodell der neuen Gesellschaft kann ja ein anderes sein. Alle sind glücklich bis auf die ehemaligen Aktionäre und Investoren. Wie verbilligt man eine Konkursmasse? Man produziert mit der noch vorhandenen Liquidität am Schluß ein hohes Maß an "halbfertigen Produkten" oder häuft "Vorräte" an, die sonst nicht weiter veräußert werden werden können. Sie werden vom Konkursverwalter als weniger werthaltig eingestuft und können billig erworben werden. Wichtig ist, man erklärt auch das alte "Produkt" für nicht mehr wettbewerbsfähig, sodaß alles werthaltige, vorhandene ebenfalls billig erworben werden kann. Tja, ....... die Parabolrinne ist tot! Lang lebe die Parabolrinne!
Ich weiß, daß das die Aussagen jetzt spekulativ und provokativ sind, aber vielleicht hat Solar Millennium bereits einen Plan B, falls die Bemühungen von Dr. Wolff erfolglos bleiben, was ich nicht hoffen will und der vielleicht einzige noch Anständige aus dem Haufen konnte das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren und hat das Unternehmen kürzlich verlassen. Wer kennt schon genau seine Gründe? Für mich war sein Weggang eine böse Überraschung.
Gruß
Rhapsodie
PS: Ich habe eine Menge Konkurserfahrung durch mein langes Arbeitsleben. |