aufgebaut auf der Frage der negativen Zinssätze bei deutschen Staatsanleihen. An folgendem Ausschnitt sieht man auch das Problem, welches wir derzeit haben. Deutschland könnte die niedrigen Zinsen ja durchaus nutzen, um zu investieren. Ist bei uns aber kaum nötig, aber in gewissen Bereichen aber absolut sinnvoll. Jetzt muss die Bundesregierung eigentlich Straßen erneuren, Kindergartenplätze schaffen, in Forschung investieren, etc, um langfristiges Wachstum zu sichern. Aber innerhalb der Eurozone müsste das Geld eigentlich nach Spanien wandern. Dort hat die Regierung aufgrund der Zinsen diese Möglichkeit nicht. Aber gerade Spanien hat ja kein großes Verschuldungsproblem, sondern krankt am kaputten Bankensystem, wodurch die im Grunde gesunde RealWirtschaft keine Kredite bekommt und gut ausgebildete Fachkräfte keine Jobs. Fazit: Die politischen Wege sind im Euroraum einfach zu weit. Dadurch wird ein schnelles Eingreifen erschwert. Spanien könnte meiner Meinung nach relativ einfach mit klassischen Mitteln, die auch ein Nicht-Volkswirt versteht, gerettet werden, aber aus mir unerfindlichen Gründen passiert es nicht. Denkt man mal wieder nur daran, welche Banken systemrelevant sind oder vielleicht auch mal endlich daran, welche banken das Geld dann auch sofort weitergeben?
http://neunmalsechs.blogsport.eu/2012/...tschaftstheorie-zu-erklaren/
...ist Makroökonomisch ein negativer Zinssatz möglich?
Also: Ist es denkbar, dass in einem Land (oder sogar weltweit) der durchschnittliche Zinssatz (zumindest kurzfristig) negativ wird? Dazu ein paar vorläufige Überlegungen zur Diskussion (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Wir haben gesehen, dass dieses auf einem Markt passieren kann, wenn
a) Unsicherheit herrscht
b) Eine Rezession erwartet wird
c) die Option der Bargeld-Haltung für relevante Teile der Marktteilnehmer nicht besteht
I ) Fangen wir (ganz nach Lehrbuch) mit einer geschlossenen Volkswirtschaft (z.B. Nordkorea ;-) an.
Nehmen wir an, dass (wie oben) alle Finanzmärkte dieses Lande aufgrund von Unsicherheit und Rezessionserwartungen mit Verlusterwartungen belastet sind und die Nachfrage des Staat nach Liquidität relativ stabil ist.
Die Alternative zu den Finanzmärkten ist immer der Gütermarkt. Wenn sich auf Finanzmärkten keine gewinnversprechende Investitionsmöglichkeit bietet, werden Anleger verstärkt Land, Unternehmen, Maschinen, Rohstoffe u.a. kaufen, um damit Mittel – oder Langfrsitig Gewinne zu erwirtschaften. Das ist jedoch a) für reine Finanzinvestoren, die kurzfristig hohe Erträge anstreben, unattraktiv und b) erfordert Aufwand und Zeit (ist also keine kurzfistige Option zur Geldanlage).
Ein Finanzinvestor, der 100 Mrd. anlegen muss, wird sich verhältnismäßig schwer tun, diese so in Stückelungen von 1-2 Mio anzulegen. Je breiter das Kapital jedoch gestreut ist, desto einfacher ist dieser Weg zu beschreiten
Auch der Staat wird extrem niedrige Zinsen nutzen, um Maßnahmen zu Stimulierung der Wirtschaft zu ergreifen: Bau von Infrastrukturen, Investitionen in Forschung und Bildung, Ausweitung des Staatsapparates / des Beamtentums . Aber auch solche Maßnahmen brauchen Zeit, bis sie wirken und müssen von Menschen umgesetzt werden. Eine dezentrale Staatsstruktur ist hier einem zentral organisierten Staatswesen klar überlegen.
Fazit: In einen geschlossenen Volkswirtschaft könnte es in einer extremen witschaftlichen Situation für kurze Zeit zu einem negativen Zinssatz kommen. Dieses ist um so wahrscheinlicher und ggf. länger, je mehr der Reichtum in den Händen weniger gebündelt ist und je zentraler der Staat organisiert ist, da beides die Reaktionsgeschwindigkeit vermindert.
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