Solche Siegergeschichten gibt es wie Sand am Meer, aber man kann es auch anders sehen:
- Google lebt nur vom Suchmaschinengeschäft (90% des Gewinns) - und verliert ansonsten mit nahezu allem Geld. Mit Sndroid verdienen sie nix, es ist nur Mittel zum Zweck, um Werbung zu platzieren.
Weitere Standbeine: keine.
- Microsoft ist breiter aufgestellt, lebt aber dennoch überwiegend von zwei Produkten: Office und Windows (Server) Lizenzen - und durch die zunehmende Verbreitung von mobilen Systemen im Privat- und Geschäftsbereich, ist in beiden an Wachstum nicht zu denken. Ansonsten mühen sie sich ab, im Mobilbereich einen Fuß reinzukriegen - bisher nur mit hohen Kosten eher spärliche Erfolge.
Mit Surface verbrennen sie massig Geld, für Win Phone verbrennrn sie massig Geld, und werden gezwungen das demnächst zu verschenken - ebenso, wie sie durch den Druck von Apple (OS X) und Google (Chrome OS) Windows für Privatanwender nicht mehr lange werden teuer verkaufen können.
Windows bricht ihnen zumindest teilweise (Private) als Geldquelle weg. Und von steigenden Verkaufszahlen ist im PC Markt schon seit einigen Jahren keine Rede mehr.
Yup: Microsoft ist zu groß, um unterzugehen, aber der Abgang Ballmers ist ein Signal, dass die bisherige Strategie gescheitert ist, bzw. zu scheitern droht.
Daher sucht MS sein Heil darin, andere Konzepte zu kopieren - Google (Werbung) und Apple (Hardware, Content und Marktpräsenz) - bisheriger Erfolg: mäßig.
MS gleicht einem Dampfer, der nach 15 Jahren Volle Kraft Voraus vor sechs einen Eisberg entdeckt hat, und seit vier Jahren versucht diesem auszuweichen.
Wird spannend, ob es ihnen wie der Titanic ergeht. Wer es nicht wusste: dieses schöne Schiff galt nie als unsinkbar, aber bittererweise reichten laut Wikipedia sieben kleine Löcher mit einer Gesamtfläche von nur unter eineinhalb Quadratmetern aus, um dieses Stolze Schiff innerhalb von Stunden sinken zu lassen. Der Fehler lag darin, dass das Management selbstsicher die Eiswarnungen ignoriert hat.
Größe allein schützt vor Katastrophen nicht. Ballmer lachte über iPhone und iOS - und musste als Kapitän noch gehen. Ob die Kollision mit dem Eisberg vom neuen Kapitän verhindert werden kann, bleibt abzuwarten.
(Anm.: neue Rettungsboote (Nokia D&S, Skype erc) kann helfen, aber schlimmstenfalls stellen sie nur Balast dar, wenn sie löchrig sind, oder nicht zu Wasser gelassen werden können.)
- Nokia war vor wenigen Jahren unangefochten die Nummer Eins im Handymarkt - hat Smartphones verschlafen - und existiert ab April als Rahmen-Nokia ohne Handy-Smartphones. Immerhin hatte Nokia ein zweites Standbein, wenn auch eher mickrig, Netze. Ansonsten haben sie für Here viel Geld verbrannt.
- Blackberry war vor einigen Jahren Marktführer bei Smartphones im Businessbereich - wer hätte ihnen da gefährlich werden können? Nun sind sie am Abgrund, Zukunft ungewiss. - Dell war die Nummer Eins (?) im Consumer PC Markt - aber ihr Billig ging nur einige Zeit gut - mit dem PC Rückgang ging es abwärts. Rettung ungewiss. - Es gäbe noch viele weitere Beispiele... msn denke an die großen Konzerne der 90er.
Als kritisch stufe ich ein: - Spielkonsolenmarkt - Nintendo/Microsoft/Siny - der Markt schreit nach einem Gamechanger - Apple hat den Fuß schon in der Tür. - Fernsehmarkt - Smart ist in, aber bisher sehr schlecht umgesetzt - der Markt schreit nach einem Gamechanger. ... Einfach schauen, was Apple macht (Gerüchte), und wo die Mitbewerber bereits reagieren - und man sieht die nächsten Märkte, die umgekrempelt werden könnten. Und in diesen sind weder Google, noch Microsoft bereits als Gamechanger tätig, sie warten auf Apple - wie bei Smartphones und Tablets.
Meine These: weder Google noch Microsoft können Hardware - ihre Domäne ist der Software Bereich und die Internet Services. Samsung kann zwar Hardware, aber nur sehr gut kopieren - ihnen fehlt es an Ideen und die perfekte Umsetzung dieser.
Daher kommt als Gamechanger nur Apple in Frage.
Wer die Gegenwart schätzt, der sieht, dass Apple mit 17% Marktanteil 75% der Gesamtgewinne im Smartphone Markt abgreift. Und mit etwa 50% Marktanteil im Tablet ganze 50%, und im PC (nicht Server) Bereich trotz nur 5-7% über 50% der Gesamtgewinne dieser Bereiche erzielt. Apple braucht keinen großen Marktanteil, um bei Gewinnen dennoch die No. 1 zu sein. Die anderen leben davon.
Wer die Zukunft sucht, wird bei Apple fündig. Im Gegensatz zu Google und Microsoft gelingt ihnen seit 15 Jahren nahezu jedes Produkt - es sind sowohl design-technische Schönheiten, als auch große Erfolge beim Kunden - mit entsprechend hervorragenden Verkaufszahlen.
Marktanteil allein wird Google und Microsoft nicht retten, Ideen könnten es - aber sie haben keine - zumindest keine, ausser ihre Produkte zu verschenken (Google) oder nachzumachen, was andere machen (Microsoft).
Marktanteile sind nur ein Teil der Geschichte - kommt kein Gewinn rüber, helfen auch 100% Marktanteil nicht. Verschenken ist keine einträgliche Geschäftsidee.
Kommt eine bessere Werbeplattform, fällt Google. Und Microsoft wird es zwar sehr wahrscheinlicher noch in zwanzig Jahren geben, ob sie aber je wieder ein Trendsetter werden, da bin ich skeptisch.
Ok, so kann man Apple, Google und Microsoft ebenfalls sehen. :-)
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