Gutes Thema, hier meine Meinung dazu.
Derzeit bin ich prozentuell betrachtet extrem in Apple überinvestiert - im 'echten' Depot schlägt Apple mit etwa 90% zu Buche, im 'Zocker' Depot (für kurzfristige Anlagen, wie z.B. Nokia etc. etwa 20% Anteil des echten Depots) bin ich gerade zu 100% in Apple investiert.
Da die Apple Story stimmte, und ich seit 2004/5 einen größeren Sack von Apples, trotz bereits zu Beginn zweier größerer Rückschläge, gehalten habe, war für mich klar, dass ich weitere tendenziell Rückschläge aussitzen würde - sonst ginge die Steuerfreiheit flöten. Und ich letzten Herbst war die Hoffnung groß, dass der Rebound ansteht, und daher habe ich im Zocker Depot ebenfalls auf Apple gesetzt - aktuell etwa 30% Anstieg seit September haben die Annahme bestätigt.
Daher kann ich Porstmanns Überlegungen über ein vernünftiges Ausstiegsszenario gut nachvollziehen. Jeder Investor sollte sich vorher klar machen, was sein Ziel ist, und was er machen will, wenn er sein Ziel erreicht. Und ein Klumpenrisiko, wie das, was ich gerade besitze, ist in 90% der Fälle NICHT gut. Wäre es nicht Apple, ich hätte es bereits deutlich reduziert. Bei Apple bilde ich mir ein, gute Gründe zu haben, um dennoch gut schlafen zu können.
Und - nicht zu vernachlässigen - während der Euro Krise empfand ich es als sicherer Apple Anteile im Depot als Euros auf dem Konto irgendeiner Bank zu besitzen. Die Einlagensicherung soll zwar absichern, aber die ist a. gedeckelt, und b. implodiert die m.E. bei zu vielen Anspruchberechtigten. Die Euro Krise hatte entsprechendes Potential. Apple schien mir daher sicherer zu sein, als jede real existierende Bank.
Für mich gibt es für die Zukunft zwei wichtige Fragen: a. wann reicht das Geld, um mich zur Ruhe zu setzen, und b. was mache ich mit dem Geld, wenn ich bei Apple raus gehe.
Zu a. Ich bin glücklicherweise, dank Apple, und wenn ich nicht auf zu großem Fuß leben würde, bereits soweit, dass ich mich zur Ruhe setzen kann. Da ich aber in den nächsten ein bis zwei Jahren einen weiteren Anstieg erwarte, sehe ich keine Notwendigkeit, um das Geld herauszuziehen, und umzuschichten. Und auf etwas größeren Füßen zu leben, ist ebenfalls reizvoll. Ich brauche das Geld aktuell nicht, also bleibe ich investiert. Und ja, auch letztes Jahr im Sommer, hätte es auf ganz kleinen Füßen noch gereicht. Es war dennoch recht belastend, sich dieses Schmierentheater anzusehen, das mit der Apple Aktie veranstaltet wurde.
An die Großinvestoren: Ihr Penner! Ich habe durchgehalten! :-]
Ok, zurück zum Thema: Das Zocker Depot werde ich wohl Anfang 2015 auflösen, und Kasse machen. Bis dahin erhoffe ich mir einen Kurs von etwa 840/120$, d.h. etwa 25% Plus von jetzt an. Optimistische Annahme, aber nicht unmöglich. ;-)
Ist dann zwar nicht gerade eine kurzfristige Anlage gewesen, aber da ich im Moment keine andere Aktie kenne, der ich mehr zutraue, als halbwegs sichere 25% Anstieg im Jahr, ist das für mich ok.
Zu b. Spätestens Ende 2015 (ab etwa 150$) würde ich dann beginnen mein Depot auf Dividendenstarke Titel umzuschichten, einfach um nicht auf einem Bein zu stehen, und den Klumpen langsam aufzulösen. Ich hoffe, dass bis dahin die festverzinslichen Anlageformen deutlich höher sind, aber nach der heute (?) zu erwartenden Draghi Entscheidung dürfte das nicht viel besser werden. Die Apple Dividende ist ja deutlich höher, als normale festverzinsliche Anlagen. ;-)
Natürlich ist das Klumpenrisiko riskant, und ich denke, dass ich im nächsten Frühjahr, nach den Q1/2015 Quartalsergebnissen (Weihnachtsquartal dürfte bombastisch werden!) ein Drittel der Apple Aktien mit einem nachziehenden SL versehen werde. Ein Drittel wird wohl bis zu meinem persönlichen 'Ultimo' in Apple verbleiben. Ich will schließlich mal die 1.000$ (143$) Marke fallen sehen, und dann noch in Apple investiert sein! :-D
Das letzte Drittel werde ich je nach Bauchgefühl ab und an verkaufen, je nachdem, ob ich eine andere gute / sichere Anlageform oder dividendenstarke Titel finde. Münchener Rück, Allianz etc. wären gute Kandidaten. Allerdings muss m.E. eine auf Dividendenstarke Titel basierende Anlagestrategie doch viel mehr verwaltet werden, und wenn einem das keinen spaß macht, sind festverzinsliche vielleicht doch besser.
Der Immobilien Markt ist mir zurzeit zu überhitzt, ich fürchte, man zahlt drauf, schließe das aber auch nicht aus.
Am Ende werde ich wohl in zweierlei Hinsicht eine Drittel Strategie fahren: ein drittel Aktien, ein drittel (vielleicht) in eine Immobilie, und ein Drittel in sichere, festverzinsliche Anlageform - letztere werden auf drei Länder/Währungen verteilt - Euro, Schweizer Franken und vielleicht etwas norwegisches oder doch US Dollar basierendes. Wichtig ist mir dabei, dass es für die Institute Einlagesicherungsfonds gibt, mit entsprechend hoher Abdeckung. Ohne geht gar nichts.
Sollte es keine Immobilie werden, dann dürfte ein Teil im Zocker Depot verbleiben, man will ja auch etwas Spaß haben, und der Rest eher in Dividendenstarke Aktien, als in festverzinsliche Anlagen gehen. Schlicht, weil Dividenden auf absehbare Zeit deutlich höher sein dürften, und weil man dann auch an einem Anstieg teilhaben kann. Wie gesagt: die Verwaltung bedeutet dann natürlich mehr Aufwand.
Wenn alles gut geht, dürfte ein großer Teil der Ausgaben durch Dividenden gedeckt sein, bei einem weiteren Anstieg der Apple Aktien kann ich mir ab und an ein Extra Schmankerl gönnen, und der restliche Bedarf für die täglichen Ausgaben wird aus den Festverzinslichen herausgezogen.
So viel zu meinen Ausstiegsszenarien. In etwa 25 Jahren werde ich euch sagen können, ob meine Überlegungen aufgegangen sind. ;-) |