"Gläubiger machen in der Folge gegen die Wirecard AG Forderungen von mehr als zwölf Milliarden Euro geltend."
Gläubiger machen hw. in Wirklichkeit nur ca. 3 Mrd. aus fällig gestellten Darlehen und Anleihen geltend. Hätte man die Darlehen nicht fällig gestellt und den Geschäftsbetrieb fortgesetzt bzw. würde dies nun endlich wieder tun, dann gäbe es diese fällige Forderung nicht. Der Kapitaldienst würde aus dem laufenden Geschäft bedient.
9 bis 10 Mrd. sind Schadensersatzansprüche von Aktionären. Diese Ansprüche sind keine Gläubigeransprüche. Hätte man die Darlehen nicht fällig gestellt und den Geschäftsbetrieb fortgesetzt bzw. würde dies nun endlich wieder tun, dann gäbe es diese Schadensersatzforderung nicht. Der Kurs würde dem möglichen und zu erwartenden Gewinn entsprechen.
Die geklauten oder eingefrorenen 1,9 Mrd. hätte man refinanzieren können. Egal ob und wer das Geld geklaut oder eingefroren hat. Selbst wenn die Ausgaben 2018 und 2019 zu hoch gewesen sein sollten und der Gewinn damit geringer oder negativ, hätte man durch Kostensenkungen und Umstrukturierung den Konzern auf die Bahn bringen können.
Dazu muss man nicht mit Vorsatz hohe Forderungen gegen den Konzern vorsätzlich provozieren und dann als Anlass zur Zerschlagung nehmen.
Ein durchschnittlicher Unternehmer, der durch einen kriminellen Buchhalter um einen Teil seines Cash betrogen wird, schmeißt doch auch nicht überhastet seine Firma dem nächst Besten in den Rachen. Der sucht das Geld und borgt sich zur Überbrückung etwas. Er versucht es zumindest.
Dieser Versuch die Angelegenheit in Ruhe zu untersuchen und zu regeln wurde im Fall Wirecard bewusst unterlassen. |