FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Vorstandschef des Solarzulieferers Roth & Rau (Profil) sieht für die deutsche Solarindustrie trotz der erheblichen Auftragsrückgänge keinen Grund zur Klage. "Die Branche durchlebt einen ganz natürlichen Zyklus, der durch die Finanzkrise nur verstärkt wurde", sagte Dietmar Roth der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstag). Die langfristigen Perspektiven der hiesigen Solarindustrie seien nach wie vor ausgezeichnet, auch wenn vor allem die Wettbewerber aus China inzwischen technologisch deutlich aufgeholt hätten und zudem deutlich günstiger produzieren könnten. "Wir müssen uns diesem Wettbewerb wie jede Industriebranche stellen."Die Antwort darauf laute, mit modernen Produktionsanlagen eine neue Generation von Solarzellen zu deutlich geringeren Kosten herstellen zu können. "Diese Entwicklung wäre auch ohne Finanzkrise gekommen", sagte Roth. Ein Vorsprung beim technischen Wissen sei dabei entscheidend. "Diesen Standortvorteil haben wir gegenüber den Chinesen." Für sein eigenes Haus nehme er in Anspruch, solche Maschinen für die Produktion der nächsten Generation von Solarzellen liefern zu können. "Und wir entwickeln schon Anlagen für die Zeit danach." Daher sei auch das Interesse der Kunden an neuen Projekten auf der derzeit laufenden Photovoltaikmesse in Hamburg groß. "Es herrscht eine sehr optimistische Stimmung – auch wenn es sich noch nicht in neuen Aufträgen niederschlägt."/stb/tw