Nicht alleine der Wirkungsgrad ist entscheidend, sondern auch mit z.B. welchen Wafern bzw. Zelltechnologie man diesen Wirkungsgrad erreicht, denn das ist dann entscheidend wie hoch die Produktionskosten liegen. So einfach wie du das hier darstellst ist das alles nicht. Sunpower kommt z.B. bei ihren Zellen mit der Back-Junction-Technologie auf einen Zellwirkungsgrad in der Massenproduktion von 22%. Nur ist halt die Back-Junction-Technologie sehr teuer in einer Massenproduktion, da es nicht so einfach ist die Zellrückseite zu metallisieren mit der Silberpaste und zu kontaktieren. Der Vorteil an dieser Technologie ist, dass die Zellfrontseite absolut verschattungsfrei ist. Es gibt zig verschiedeene Zelltechnologien (Pluto auf Basis von Selective Emitter von Suntech oder die Panta-Zellen von Yingli und und und) und deshalb sind deine Ausführungen über den Zellwirkungsgrad wie auch über die Maschinen von Centrotherm oder Meyer Burger auch nicht großartig zielführend. Ist halt sehr viel oberflächliches was du da über Wirkungsgrade schreibst. Sicher haben die meisten die meisten die selben Maschinen, aber die Fertingungslinien werden bzw. müssen von den einzelnen Unternehmen durch ihre Ingenieure weiter entwickelt bzw. auf ihre eigene Produktionsprozesse umgebaut werden. Genau das macht den Unterschied zwischen guten und nicht so guten Zellbauer aus. So einfach wie du das alles hier darstellst ist die PV-Welt nun mal gar nicht. Ist dann alles schon komplizierter bei PV. Q-Cells wird in diesem Jahr alleine rd. 100 Mio. € in die Hand nehmen müssen um ihre alles andere als alten Fertigungslinien auf ihre neuen Zellen umzurüsten. So ist das halt.
Das mit den Abschreibungen auf das Anlagevermögen mit "es wird einfach kaum Gewinn erwirtschaftet mit den Maschinen etc. deswegen stellt sich die fragen, ob diese nicht zu hoch in der Bilanz angesetzt" ist natürlich völliger Quatsch. Da gibt es Gesetze dafür wieviel man überhaupt im Jahr bei den Maschinen abschreiben darf (linerare bzw. degressive Abschreibungen). Da kann ein Unternehmen nicht einfach daher kommen und seine Maschinen abschreiben wie er gerade lustig ist. Da ist null bilanzieller Spielraum für die Unternehmen vorhanden. In so einer Banenrepublik sind wir in Deutschland dann doch Gott sei Dank (noch) nicht. Wo es eventuell Probleme mit Abschreinungen geben könnte sind die bilanzielle Verlustvorschreibungen. Wird in diesem Jahr noch kein Problem sein, aber wenn Q-Cells in 2012 nicht richtig Geld verdient, dann stehen bei den Verlustvorträgen sicher Anschreibungen an. Auf das Währungshedging bin ich gestern schon eingegangen. Da dürfte dann nicht liquiditätswirksme Verluste in Q1 entstanden sein. Ist aber nicht allzu tragisch.
In den anderen Punkten wie z.B. "der durchschnittliche Bundesbürger eher auf den Anschaffungspreis guckt also auf den minimalen Unterschied im Wirkungsgrad" oder "warum sollte Siemens oder sonst eine große Firma eine andere übernehmen, die eine Ebit-Marge von 6% hat" stimme ich dir voll und ganz zu. Da ist bei vielen Aktionären ein Wunschgedanke dabei. Q-Cells wäre eh ein verdammt teures Unternehmen und als Zellhersteller, der mitten in der Wertschöpfungekette bei PV steht, auch nicht so attraktiv. Ich habe es schon ein- oder zweimal geschrieben, für die Dünnschichtsparte sucht Q-Cells ganz sicher einen Partner.
Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass Q-Cells für mich ein interessanter Wert ist (da gibt es aber bei PV für mich noch weiter 6 Werte), aber bei 2,70/3 € ist für mich Q-Cells einfach zu teuer gewesen. Bin eh der Meinung, das man sich bei PV-Aktien derzeit zurückhalten sollte. Die News in den letzten Wochen sind richtig mies und solange die Verkaufspreise Woche für Woche weiter runter gehen, solange ist eine Investition in eine PV-Aktie schon sehr risikobehaftet. Sieht man ja auch an der hohen Vola. |