Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach den gestern vom US-Landwirtschaftsministerium veröffentlichten Ernteschätzungen dürften sich Sojabohnen zunächst weiter besser entwickeln als Weizen und Mais, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.
Zwar erwarte das USDA eine rekordhohe US-Sojabohnenernte von 87,1 Mio. Tonnen. Vor einem Monat habe die Schätzung aber noch 1,6 Mio. Tonnen höher gelegen. Grund für die Abwärtsrevision sei ein geringerer durchschnittlicher Ernteertrag. Besonders negativ dürften sich die neuen Schätzungen auf den Maispreis auswirken. Hier sei es nicht zu der erwarteten Abwärtsrevision der Anbauflächen gekommen. Stattdessen sei die US-Maisernte aufgrund höherer Ertragsannahmen sogar um 12 Mio. auf 324 Mio. Tonnen nach oben revidiert worden. Damit würde die bisherige Rekordernte von 331 Mio. Tonnen aus dem Jahr 2007 beinahe erreicht.
Auch für Weizen würden die neuen USDA-Schätzungen zunächst nichts Gutes verheißen. Die US-Ernteprognose sei um 3% auf 59,4 Mio. Tonnen nach oben revidiert worden. Die Endlagerbestände sollten daher um 1 Mio. Tonnen höher ausfallen als bislang erwartet und auf den höchsten Stand seit acht Jahren steigen. Nach einer kurzzeitigen Schwächephase dürften die Mais- und Weizenpreise in den kommenden Monaten wieder steigen. Bei der US-Maisernte würden von nun an die Abwärtsrisiken überwiegen, weil die Maispflanzen in ihrer Entwicklung dem langjährigen Durchschnitt um etwa zwei Wochen hinterherhinken würden, was sich negativ auf den Ertrag auswirken könnte.
Bei Weizen seien die USDA-Annahmen vor allem für Australien weiterhin deutlich zu optimistisch, wo man trotz El Niño weiterhin mit einem Produktionsvolumen von 23 Mio. Tonnen kalkuliere. Vor drei Jahren habe sich die australische Weizenernte aufgrund von El Niño mehr als halbiert. (13.08.2009/ac/a/m)