Man kann sie derzeit massenweise finden. Artikel, die warnen, warnen und nochmals warnen.
Im Ergebnis haben die Regierungspakete den Märkten bislang nichts geholfen. Island, welches einige Banken verstaatlicht hat, steht vor dem Staatsbankrott. Schweiz und die Niederlande sind ebenfalls gefährdet.
Selbst aus den Geldmarktfonds wird das Kapital massenweise abgezogen und diejenigen, die das tun, haben sicherlich nicht vor, mit den freigewordenen Fondsgeldern nun Aktien zu kaufen.
In der FAZ war heute zu lesen, dass die Deutsche Bunderegierung sich im Rahmen ihres Rettungspaketes an Deutschen Banken beteiligen will. Es war auch zu lesen wie sie das tun will: nämlich über Kapitalerhöhungen der Banken. Ein nachfrageinduzierter Anstieg der Bankaktien (nämlich durch Regierungskäufe) ist damit ausgeschlossen. Sollte es dazu kommen, dann wird das Gegenteil eintreten: diese Kapitalaßnahmen werden den Druck auf die Bankaktien weiter verstärken und dan woh auch auf den DAX.
Nachfolgend ein Artikel von Wolfgang Braun
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Cash is king
Die Notenbanken und die Regierungen starten eine Rettungsaktion nach der anderen. Abgesehen von kleineren Erholungen hat das den Börsen bislang aber wenig gebracht: Stattdessen markieren DAX, Dow und Co fast täglich neue Tiefstände. Vereinzelt ging es turbulent zu, kann man sogar von Panikverkäufen sprechen. Die Stimmung unter den Anleger ist im Keller, die Märkte sind massiv überverkauft. Das spricht dafür, dass es zu einer kurzfristigen Erholungsbewegung kommt, die die Indizes ein ganzes Stück nach oben treiben kann. Auch sind die Bewertungen inzwischen teils auf sehr günstigem Niveau. Vor allem im Nebenwertebereich befinden sich Titel, die unter normalen Umständen nicht mehr nachvollziehbar sind.
Hier lauert aber das Problem: Inzwischen wird immer mehr Politikern und Anlegern klar, dass wir weit von normalen Umständen entfernt sind. Die einst als begrenztes Immobilienproblem gestartete Krise frisst sich immer mehr in die Realwirtschaft durch. Eine massive Kreditklemme gilt unter Analysten inzwischen als gesichert. Damit dürfte die Weltwirtschaft in die Rezession rutschen. Eine Depression wird (noch) ausgeschlossen. Allerdings hatten sich die Experten schon beim Ausmaß der Immobilienkrise deutlich verschätzt. Selbst ein Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems wird vereinzelt in den Raum gestellt. Sicher eine Extrem-Meinung, in Anbetracht der massiven Verschuldungsprobleme aber nicht völlig auszuschließen. Bemerkenswert ist die Entwicklung in Island, wo der Ministerpräsident offen von einem möglichen Staatsbankrott spricht. Vor allem andere kleinere Länder wie die Schweiz oder Niederlande gelten ebenfalls als gefährdet.
Im Vergleich zur eher harmlosen New Economy-Bubble, als es lediglich um die Abwicklung einiger Internet-Klitschen ging, sind die aktuellen Probleme also weit dramatischer. Dennoch steht der DAX mehr als doppelt so hoch als im Tief 2003. Alleine das zeigt, dass der Kursverfall an den Börsen noch weit tiefer gehen kann. Unabhängig von möglichen kurzfristigen Erholungschancen gilt nach wie vor der Leitsatz: Cash is king!
In diesem Sinne
Wolfgang Braun |