Am 19. Januar tagt der 5th Circuit, um zu ermitteln, ob den Collins-Klägern sowie sonstigen FnF-Aktionären wegen der von Scotus bestätigten verfassungswidrigen Struktur der FHFA (Direktor konnte vor Scotus nur aus schwerwiegendem Grunde entlassen werden) ein Schadensersatz zusteht.
Scotus hatte am 23. Juni verkündet, dass FnF-Aktionäre zu einem solchen Schadensersatz berechtigt sind, WENN sie 1) zweifelsfrei nachweisen können - z. B. mittels einer schriftlichen Erklärung eines US-Präsidenten - dass dieser US-Präsident den FHFA-Direktor (in Trumps Fall war das Mel Watt) gleich zu Beginn seiner Amtszeit entlassen hätte und 2) dass ihnen aus der unterbliebenen Entlassung ein finanzieller Schaden erwachsen ist.
Beides hat Trump in seinem Brief bestätigt. Trump schrieb, er hätte Watt am ersten Tag gefeuert, und dann wäre ihm auch noch ausreichend Zeit geblieben, FnF aus der Zwangsverwaltung zu entlassen. Außerdem hätte er die "Anteile der Regierung" mit großen Gewinn verkauft.
Der geschliffene juristisch versierte Wortlaut von Trumps Brief lässt stark vermuten, dass ihn Anwälte von FnF + JPS haltenden Hedgefonds verfasst haben, Trump hat ihn wohl nur unterschrieben. Trotzdem müssen die Gerichte den Brief so werten, als hätte er ihn tatsächlich selber verfasst.
Ein neuer iHub-Poster namens Familymang hat heute gepostet, welche Auswirkung Trumps Brief für die Verhandlungen vor dem 5th Circuit am 19. Januar haben könnte:
(deepL + edit)
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=167294982
Mir fallen nur ZWEI vernünftige Schadensregulierungen ein:
1) Ideal wäre zu fordern, die Aktionäre wieder in die Lage zurückzuversetzen, in der sie sich befunden hätten, wenn Trump gleich nach Amtsantritt (Matt gefeuert) und vier Jahre Zeit gehabt hätte, die Privatisierung der GSE abzuschließen und den Anteil der Regierung für Milliarden zu veräußern. Die JPS sollten in einem solchen Szenario mit 25$ pro Aktie), ich habe allerings keine keine Ahnung, wie man den Wert für die Stammaktien in diesem Szenario berechnet.
2) Der folgende Rechtsbehelf ist noch sehr viel einfacher und sollte das Worst-Case-Szenario sein, wenn die Richter zustimmen, dass wir Anspruch auf einen Rechtsbehelf haben. Die Richter könnten sich zwar darüber streiten, ob die Privatisierung hypothetisch rechtzeitig abgeschlossen worden wäre, aber es [bleibt ein Fakt], dass unter Calabria nicht eine einzige NWS-Barzahlung an die Regierung geleistet wurde, da alles unter seinen und Mnuchins Anweisungen in der Bilanz der GSE verblieb. Zumindest sollten die Richter also Watt's Implementierung des NWS für [die ersten] 2 Jahre [von Trumps Amtszeit] rückgängig machen - einer Zeit, in der etwa 45 Mrd. $ von den GSEs zur Regierung geflossen sind. Wäre Calabria vom ersten Tag an im Amt gewesen, würden sich die [unter Calabria seit 2019 eingesparten] 45 Mrd. Dollar immer noch in der Bilanz der GSE befinden - [zusätzlich aber auch noch das Geld aus dem NWS unter Watt als FHFA-DIrektor]. Dies hätte zu Folge, dass das FnF-Gesamtkapital heute nicht bei 67 Mrd. Dollar * läge, sondern bei 112 Mrd. Dollar (zum Jahresende dürften es sogar 120 Mrd. Dollar sein...) Noch wichtiger ist, dass die Regierung einen Barscheck in Höhe von 45 Mrd. Dollar ausstellen müsste, um [die Überzahlung zu erstatten].
(* A.L: 67 Mrd. $ ist nicht das CET 1, welches wegen der 193 Mrd. $ aus dem SPS bei aktuell ca. -126 Mrd. $ liegt.)
Es ist interessant, darüber nachzudenken. [Tatsache aber bleibt, dass] die Gerichte in diesem Land extrem politisch motiviert sind. Das En-Banc-Panel des 5th Circuit setzt sich aus 12 Konservativen und fünf Demokraten zusammen. Sechs dieser Konservativen sind frisch von Trump ernannt worden. Früher ging es um Aktionäre gegen Trumps Justizministerium, heute geht es um Aktionäre gegen Bidens Justizministerium, und Trump stellt sich öffentlich auf die Seite der Aktionäre. Neun dieser Richter waren bereits damit einverstanden, den Aktionären Recht zu geben, dass die NWS rechtswidrig war, sieben von ihnen waren damit einverstanden, dass die Kompensation für den Verfassungsbruch darin bestand, die NWS aufzuheben.
... Die neun Richter, die sich [damals] gegen die Aufhebung der NWS ausgesprochen haben, begründeten dies damit, dass Präsident Trump nicht gegen das NWS sei, weshalb sie nur eine prospektive Abhilfe für angemessen hielten... Diese Argumentation wird jedoch durch den neuen Brief von Trump entkräftet... Wie also können diese neun Richter das Urteil mit dem Schreiben von Trump und den Anweisungen des Obersten Gerichtshofs in Einklang bringen? Indem sie erklären, dass die Aktionäre rückwirkend Anspruch auf Schadensersatz haben?
Es ist interessant zu sehen, wie wenig Zutrauen der Markt in einen solchen Ausgang hat. Die mündliche Anhörung von Collins findet am 19. Januar statt, ein Urteil wird für das Ende des ersten Quartals erwartet. Wenn die Richter von Willet & Co en banc den Aktionären (erneut) Recht geben, sind die JPS 25 $ wert (gegenüber 3 $ heute). Wenn sie wir verlieren (wie der Markt offenbar erwartet), fallen sie vermutlich auf 2 $ zurück - [das Kurniveau, auf das sie nach der] SCOTUS-Entscheidung Ende Juni gefallen waren. 1 $ Abwärtsrisiko steht somit 22 $ Anstiegs-Chance gebenüber.
Dies erscheint [mir zu pessmistisch] angesichts a) des Trump-Briefs und b) der Zusammensetzung des En-Banc-Richtergremiums, das bereits zuvor zu unseren Gunsten entschieden hat und nun (zusätzlich] grünes Licht von SCOTUS/TRUMP hat.... |