Ich hab mir nach dem Artikel mir JA mal zahlentechnisch genauer angeschaut und ich denke auch, dass JA Solar in Q1 vor allem von Japan sehr profitiert hat zumindest von der Voluminaseite, aber ob JA Solar wirklich in Japan kaum einen einen Modulpreisrückgang verzeichnen musste das glaube ich jetzt nicht so ganz. Aber auch egal, selbst wenn JA nur eine EBIT-Marge von 5,5% erreichen würde (= Bruttomarge von um die 14%), dann würde das immer noch auf einen Nettogewinn von um die 9 Mio. $ bzw. einem EPS von 0,18 $ hinauslaufen und würde damit die Konsenserwartungen meilenweit übertreffen.
JA Solar wird in Q1 ein ähnliches Problem wie Jinko haben mit der nicht liquiditätswirksamen Zeitwertbestimmung von Optionen ("Change in fair value of warrant derivatives"), die JA bei der letzten Kapitalerhöhung als Sicherheit für die neuen Aktien abgeschlossen hat (bei Jinko ist die 2011er Wandelanleihe das Problem). Diese Bewertung fällt negativ aus wenn der Kurs steigt. In Q1 ist JA Solar um rd. 1,20 $ gestiegen und das heißt dann, dass JA Solar wegen diesen Optionen rd. 5 Mio. $ in Q1 negativ bilanzieren muss (in Q4 wurden 7 Mio. $ positiv bilanziert). Das ist immerhin ein negativer EPS-Effekt von 0,08 $. Sonst würde der Nettogewinn noch höher ausfallen als meine anvesierten 9 Mio. $ und hier gibt es sicher auch noch Luft nach oben. Beim None GAAP-Ergebnis wird man aber diesen Effekt dann erkennen können.
Kurzfristig ist JA Solar sicher interessant, aber langfristig finde ich nicht so. Denn JA Solar wird wohl den doch kräftigen Nachfragerückgang in Japan zu spüren bekommen in Q2 (Q1 war ja deshalb in Japan so stark, weil es zu Ende März deutliche Kürzungen bei den Einspeisetarifen gab), vor allem im OEM-Geschäft mit Sharp (dieses OEM-Geschäft ist mit ein Grund warum JA Solar relativ niedrige operative Kosten hat und man musste ja Anfang März deutliche Preiszugeständnisse machen). Diese von mir erwarteten Bremsspuren sind schwer abzuschätzen. Dazu wird es wohl von JA Solar keinen YieldCo geben und JA Solar hat gerade mal Waferfertigungskapazitäten von um die 1 GW, so dass man fast 75% aller Wafer extern teuer einkaufen muss (Preiszuschlag von 0,02 bis 0,04% gg. z.B. von Jinko selbst produzierten Wafer) und das ist mal mit Sichehreit nicht hilfreich bei den Senkungen der Fertigungskosten.
Beim Q2-Ausblick von Jinko bin ich nicht ganz bei dir Back, denn Jinko wird noch viele MWs, wohl um die 200 MW, für ihre eigenen Solarkraftwerke benötigen in Q2 (irgendwie muss man ja auf die 1 GW kommen für den YieldCo), und damit sind die Auslieferungen von Jinko in Q2 schon begrenzt, denn Jinko hat nun mal keine unendlichen Fertigungskapazitäten. Das ist halt die kurzfristige "Schattenseite" des YieldCo. |