...anderen foren gelesen.
die neuen bonds für kleinanleger kaum handelbar, die alten wurden noch nicht ausgebucht, eine zweideutige pressemitteilung und keine klaren kommentare der eu-offiziellen zu cacs: es könnte alles nur ein spiel sein, um die foreign law bond holder davon zu überzeugen, dass die griechen kein problem mit einem default haben!!! die cacs scheinen offiziell noch nicht durch zu sein...
hier auszüge aus dem bondboard und wallstreet-online: (wenn das so läuft, ziehe ich den hut vor den beiden!)
10.03.2012, 13:47
Hm, ich finde die 2. Presserklärung ziemlich zweideutig.
Hier der Passus, der mich stutzig macht: "All of the Republik´s Greek law governed bonds will be cancelled on or after 12 March 2012, and the Republic will not extend the invitation period for those bonds." Das läßt Interpretationsspielraum zu, z.B. daß die Bonds der Freiwilligen am Montag getauscht und deren alte Bonds ungültig werden, wohingegen die Bonds der Ablehner erst irgendwann später getauscht, ungültig oder regulär abgelöst werden, z.B. am 20. März.
Die Erklärungen und Pressemitteilungen sind bewußt so formuliert worden, um bis zum Schluß größtmögliche Verwirrung zu erzeugen. Es soll halt nicht offensichtlich sein, daß Holdouts möglicherweise bedient werden.
Jetzt kristallisiert sich bereits heraus, daß einzelne Banken, z.B. die Deutsche Bank, hinsichtlich CDS ziemlich im Feuer stünden. Es wäre schon ein erbärmliches Verhandlungsergebnis, wenn die Banken das so hingenommen hätten - freiwilliger Haircut und danach noch CDS-Triggerung. Ich glaub´s nicht daß es so laufen wird.
Abgesehen davon steht immer noch das Cross Default-Thema im Raum - ein zwangsweiser Haircut und damit der faktische Default (beim März Bond) macht die Verhandlungen mit den English Law Bondholdern sicherlich nicht einfacher; möglicherweise würden dann auch einzelne Bonds sofort fällig gestellt werden. Wären die Zusagen bzgl. Haircut in diesem Falle eigentlich noch bindend? Aus meiner Sicht eine ziemlich unübersichtliche Situation.
Ich bleibe dabei: ein zwangsweiser Haircut für alle wäre nach der hohen Freiwilligenquote ziemlich dumm und kontraproduktiv.
Aldy --- 10.03.2012, 15:23
Na sagen wir mal so, Aldy,
die ISDA-Auktion bzgl. Eincashung der CDS wurde auf den 19.3. gelegt. Wenn bis dahin GR das Zwangsziehen der CACs wieder zurücknimmt, würde die ISDA auch wieder den Kreditevent-Status zurücksetzen und die Auktion abblasen.
Selbst Depots von Zwangsgetauschten, die zwischenzeitig die neuen Anleihen im Depot hätten, könnten dann problemlos per Storno wieder rückabgewickelt werden, rechtlich kein Problem, da alle GR-law-Anleihen, die sich im Zwangs-CAC befinden, derzeit gesperrt sind.
Die große 'Kettenreaktion' würde ohnehin erst nach dem Auktionstermin am 19.3. anrollen, d.h. man wird sehen, was bis dahin an Drama-Diskussionen dazu die Runde macht, ferner, was klagewillige Hedgefonds und Gruppierungen an juristischen Kampfmitteln kurzfristig präsentieren können und ob Finanzwelt und Politik insgesamt bis dahin in der Lage sein werden, zu erkennen, dass der Zwangs-CAC nicht sein darf. Der Haken ist jedoch, dass bis zum 19.3. auch Entscheider wie Juncker, Rehn, Schäuble und Venizelos ihre Meinung zum Zwangs-CAC auch wirklich müssten.
Nun kannst Du noch hoffen, dass wenn Venizelos sich jetzt hinstellt und foreign-law-Holdoutern mit Default droht, die noch rückabwickelbare Zwangs-CAC nur ein Druckmittel in diesem Zusammenhang ist. Hinter einer solchen Drohung könnte aber ebenso stecken, dass er diese dann auch wahr macht, da sich am 'selektive Default' ja nichts ändern würde. Da nun breit bekannt ist, dass sich Hedgefonds am railwaybond kräftig bedienen wollen, dürfte Venizoles erst recht geneigt sein, die Holdouter der foreign-laws defaulten zu lassen. Er ist Politiker, möchte PM werden und da machen sich eine erreichte 100%-Umschuldung sowie ein gewonnener Kampf gegen Hedgefonds doch ganz gut.
Gleich weiter gedacht hätte, wenn Letzteres passiert, d.h. freiwilliger Umtausch + zwangsweiser Umtausch + Default des Rests, GR etwas mehr an Schuldenschnitt geliefert, als von der Troika verlangt. Eine mit positivem Ende geführte Diskussion, mit dieser Mehrlieferung an Mrd. die sog. 'Personensparer' begrenzt irgendwie zu entschägen, wäre dann etwas wahrscheinlicher. Die Gleichbehandlung ist durch den EZB-Deal ja ohnehin vom Tisch, also waum nicht?
--- 12.03.12 19:58:41
Zitat von albert_camusaus Handelsblatt:
Die davon betroffenen Kleinanleger sehen davon allerdings noch nichts in ihrem Depot. So wartet beispielsweise die Direktbank Comdirect auf das Signal von den entsprechenden Abwicklungsstellen. Wann die Änderungen in den Depots wirksam werden, kann die Bank zur Stunde noch nicht sagen. Nach Auskunft der Deutschen Börse, deren Tochter Clearstream für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften zuständig ist, könnte die Umstellung noch bis zum 21. März dauern. Erst danach seien die neuen Anleihen im Handel.
Könnte sich daraus für uns noch etwas ergeben?
Maximale Panik und Konfusion, wie ich´s vermutet habe.
Der Teilsatz "...will be cancelled on or after 12 March 2012,..." hat schon seine Bedeutung.
Und wenn die Neubonds tatsächlich nur ab 1000 Stück aufwärts zu handeln sind spricht das auch nicht gerade für eine Kleinanleger-Lösung.
Ja, daraus könnte sich was für uns ergeben bzw. es hat sich möglicherweise nie was anderes für uns ergeben, weil was anderes gar nicht geplant war - aus den bekannten Gründen. Man kann es halt nur nicht direkt so verkaufen.
Im Gegensatz zu den vielen Panikmachern hier im Board, die anscheinend nichts sehnlicher wünschen als die Neubonds eingebucht zu bekommen und die ihre Depotbaknen narrisch machen, warte ich auf den 20. März.
Aldy |