Zum Thema "Zeitplan einhalten" könnte ich nur spekulieren. Wo ein (politischer) Wille ist normalerweise auch ein Weg.
Die spekulatis Infos könnten den ein oder anderne beruhigen, aber das ist eigentlich nichts neues.
Die Politik hält natürlich an dem favorisieren Szenario 1 (starke freiwillige Beteiligung, kein CAC Zwang) fest und plant deshalb auch die 15bn euro für den März bond ein. Davon ist ein großer Batzen in Händen der EZB und muss eh voll bezahlt werden und der andere Teil ist für den freiwilligen Tausch nicht relevant (siehe Strategiepapier). Den März-Bond wird niemand freiwillig tauschen, da durch das Rettungspaket keine Pleitegefahr mehr besteht. Wenn sich die neue Regierung wie erhofft an den Reformplan hält und die Rettungsgelder tatsächlich fließen, dann ist zumindest bis Ende 2012 keine Pleite in Sicht.
Die Politiker müssen deshalb in ihrem Ziel-Szenario davon ausgehen, dass die 107bn euro fast nur durch den Tausch der Langläufer zustande kommen und die Kurzläufer größtenteils ausbezahlt werden müssen.
Kommen die ca. 107bn aber nicht zustande (keine Ahnung wo da die Schermzgrenze liegt), dann greift Szenario 2 (Anwendung CAC). Und dann muss man die Kurzläufer (excl. EZB) natürlich auch nicht mehr auszahlen. Aber das ist nicht das favorisierte Szenario der Politik.
Eigentlich sind das alles extrem pragmatische Entscheidungen die bevorstehen. Wie die Chancen stehen hängt letztlich von der Gläubigerstruktur und deren CDS Positionen ab und das kann ich natürlich nicht beurteilen. Hoffen wir mal dass der IIF seine Mitglieder überreden konnte.
Wenn die Politiker allerdings mit den CAC geblufft haben und sich tatsächlich kaum jemand beteiligt, dann könnte es nochmal turbulent werden. Ich nenne das mein Szenario 3. Denn dann einfach schnell die CAC zu aktivieren halte ich nicht für klug. Wenn man nämlich eh schon CDS triggert, dann kann man Griechenland auch ganz offiziell in die Insolvenz schicken und einen schnellen Euroaustritt ermöglichen. Die Anleihen werden dann einfach nominal reduziert und auf Drachme umgeschrieben. Die Rettungsgelder wären dann viel besser eingesetzt. Es wäre vor allem eine glaubwürdige Lösung. Nur, dies wird man nicht vor dem 20.März alles einleiten können. Bevor dieser Schritt begangen wird, wird man sich nochmal zusammensetzen, evtl. die Gläubiger nochmal an den Tisch holen und einen finalen Deal aushandeln, der dann aber eben nicht mehr freiwillig ist. In diesem Szenario macht es Sinn den März-Bond auszuzahlen und die Zeit bis Mai für eben diese Neuverhandlungen zu nutzen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher halte ich dieses Szenario (also wenn nicht 1 dann eher 3 als 2). Man hätte dann ja auch einen guten Schuldigen gefunden auf den man alles schieben könnte (Hedge-Fonds, Private). |