Aus: Einblick - Ausgabe 2010 - Waffen des Immunsystems
"Die Impfung mit Tumorantigenen ist eine von mehreren Möglichkeiten, den Krebs mit Hilfe des Immunsystems zu bekämpfen. Seit Januar 2008 werden solche Behandlungsmethoden in der Helmholtz-Allianz „Immuntherapie von Krebserkrankungen“ erforscht. An der Allianz beteiligen sich 21 wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus vier Helmholtz- Forschungszentren in Heidelberg, Berlin, München und Braunschweig. Zudem steuern Mediziner aus den jeweils benachbarten Universitäten ihre Expertise bei. Die Federführung liegt bei Professor Peter Krammer, der am Deutschen Krebsforschungszentrum die Abteilung „Immungenetik“ leitet."
"Die Immuntherapie ist ein spannendes, aber auch hochkomplexes Forschungsgebiet. Die Helmholtz-Allianz „Immuntherapie von Krebserkrankungen“ konzentriert sich darauf, die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet voranzutreiben. Gleichwohl muss sie sich daran messen lassen, wie viele neue Behandlungsansätze bis 2013 den Sprung in die frühe klinische Prüfung schaffen. Denn der Forschungsverbund hat sich bei seiner Gründung 2008 für zunächst fünf Jahre zusammengeschlossen. Peter Krammer warnt vor verfrühten Hoffnungen auf neue Therapien für Krebspatienten. Er teilt zwar die Vision einer Medizin, die immer stärker auf den einzelnen Patienten zugeschnitten wird, versucht aber auch, realistisch zu sein: „Wir hoffen, innerhalb von zehn Jahren das Behandlungsangebot erweitern zu können.“ Das wäre ein Fortschritt gegenüber früher, als manchmal über zwei Jahrzehnte vergingen, bis neue Medikamente den Patienten zugute kamen."
Aus: THE HELMHOLZ ALLIANCE ON IMMUNOTHERAPY OF CANCER- Ausgabe Ende 2009 Mit dieser Broschüre präsentierte die Allianz ihre Methoden und Ziele, aber auch einige Forschungsbeispiele aus den ersten beiden Jahren ihrer Laufzeit.
"Verschiedenen Gruppen der Allianz - Thomas Blankenstein am MDC in Berlin, Antonio Pezzutto an der Charité in Berlin, Helga Bernhard an der TU München und Ulrike Protzer und Dolores Schendel am Helmholtz-Zentrum München - sind damit beschäftigt, geeignete T-Zell-Rezeptoren aus gegen Tumore gerichteten T-Zell-Klonen zu isolieren. Wolfgang Uckert am MDC ist an der Klonierung der codierenden DNA- Sequenzen beteiligt und entwickelt optimierte Vehikel für deren Transfer in menschliche Zellen. Christof von Kalle mit seiner Gruppe am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT) schließlich ist führend auf dem Gebiet der Entwicklung von Instrumenten für die Gentherapie und der Risikoabschätzung des Verfahrens.
Innerhalb der T-Zell-Therapie-Gruppe besteht ein reger Austausch, der zur Fokussierung auf einen T-Zell-Rezeptor dient, der für eine Produktion für die klinische Anwendung ausgewählt wird. An diesem Beispiel wird deutlich wie in der Allianz wissenschaftliche Exzellenz mit Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel gebündelt wird."
Weitere Infos vom DKFZ im Archiv: Einblick - die Zeitschrift des Deutschen Krebsforschungszentrums |