Ich habe den Bericht bisher nur überflogen, aber aktuell überwiegt bei mir Enttäuschung. Ich fand ihn auch so wenig informativ wie seit Jahren nicht mehr.
Klar besteht noch die Möglichkeit, in 2023 aus den vergeigten Redispach 2.0-Projekten noch ein paar Euros rauszuholen, aber welcher Azubi hat den hier die Vertragstexte entworfen? Man ist doch eigentlich lang genug im Geschäft...
Und die vorgelegten Zahlen sind auch nur die halbe Wahrheit, da man vom jahrelangen Grundsatz abgewichen ist und über 5 Mio € Entwicklungskosten aktiviert hat. Und als die Zinsen sanken und die Rückstellungen für die Pensionslasten dadurch erhöht werden mussten und belasteten, so wurde hierauf deutlich verwiesen. Jetzt nimmt man anders herum den positiven Effekt aus den steigenden Zinsen kommentarlos in die Bücher.
Und wir werden wohl auch 2024 die großen Stromleitwarten nicht auf der neuen Konzernplattform sehen und es wird daher noch einmal ordentlich in die bestehende (alte) Technologie investiert, wenn ich die Worte von Schrimpf hier richtig interpretiere (allein schon schlimm, dass man die interpretieren muss):
" Im Segment Energiemanagement haben wir nach dem aggressiven Wachstum und den Übernahmen der Vorjahre 125 Mitarbeiter im Produktentwicklungsbereich zusammengezogen (zuvor 35), um die Energieleitwarten auf höhere Stückzahlen auszurichten.... Unser Energiesegment ist funktional hochmodern, aber softwaretechnisch noch konventionell. Daher sind Anpassungen in Kundenprojekten sehr aufwendig. Wir investieren deshalb in größere Produktbreite, höhere Produktreife und bessere Anpassungswerkzeuge. Parallel haben wir über viele Jahre auf der PSI-Plattform die neue Leitwarte JSCADA entwickelt, in Industrieprojekten erprobt und 2022 in zwei großen Energienetzprojekten auf Hochbelastbarkeit und Ausfallsicherheit getrimmt. Weil die Übertragung der Netzberechnungen über ein Koexistenzmodell noch Jahre braucht, und auch aus Risikogründen, führen wir die neue Technik zuerst in Niederspannung, Rohrnetzen, Backups, Energiedatenportalen, im Energiehandel, als Netzmodellspeicher und in der Forschung ein. Wie im Produktionssegment werden wir so die risikobehafteten Festpreisprojekte schrittweise in Beratungsprojekte mit Lizenzen und Upgrade-Gebühren umwandeln. Zur Finanzierung dieser Transformation verzichten wir seit 2021 auf aggressive Expansionsprojekte und zunehmend unrentable Kundenbeziehungen."
Noch Jahre...!!!
Schau mer mal, was der Markt draus macht, wie schnell das Jahr 2022 abgeharkt wird und ob PSI aus dem Debakel wenigstens was gelernt hat und Verträge nicht mehr von Azubis schreiben lässt. |