Ein geordneter Vorstandwechsel sieht anders aus. Und teuer ist er außerdem. Es steht eine Abfindung von ca. 3,5 Mio. Euro im Raum. Schmerzlich, aber Dr. Schrimpf hat auch viel für PSI geleistet. Nach den turbulenten Jahren nach dem Börsengang hat Dr. Schrimpf PSI in ruhigeres, sicheres Fahrwasser geführt, vielleicht PSI sogar gerettet ?
Er hat u.a. die Focussierung auf die Stahlbrache wesentlich gefördert, eine goldrichtige Entscheidung.
Trotzdem halte ich einen Restart im Vorstand für richtig. Die Margen fielen oft sehr dürftig aus, das mit Abstand beste Ergebnis wurde 2021 mit knapp 10 % EBIT erzielt.
Das Controlling wurde vernachlässigt, zu oft wurden Aufträge und Projekte verlustreich abgewickelt. Ich verstehe immer noch nicht, warum PSI verlustreiche und riskobehaftete Festpreisprojekte durchführt und damit die Marge torpediert. Ich verstehe nicht, dass in China PSI-Software läuft, die nicht bezahlt wird. Ein Abschalten wäre laut Dr. Schrimpf unverhältnismäßig. Stattdessen freut er sich darüber, dass bei den Nutzern der Software der Hinweis aufploppt, dass die Software sei noch nicht bezahlt sei. Sorry aber in einem Markt, wo die Zahlungsmoral fragwürdig ist, sollten andere Verträge geschlossen werden.
Dr. Schrimpf war Vorstandsvorsitzender, Gunnar Glöckner ist der CFO.
Herr Glöckner ist erst seit Juli 2021 im Amt. Von daher würde ich ihm die Fehler nicht anlasten. Vielleicht hat Herr Glöckner den Aufsichtrat auf Mängel im Unternehmen hingewiesen, die zu den bekannten Entscheidungen geführt haben.
Jetzt in seiner herausgestellten Position wird anscheinend aufgeräumt. Die Adoc-Mitteilung besagt, dass PSI langfristig an der Wachstumsstrategie festhalten wolle. Das heißt, dass PSI kurzfristig und vielleicht auch mittelfristig lieber auf margenschwaches, risikobehaftetes Geschäft verzichtet, auch wenn der Umsatz zurückfällt.
Da gehe ich mit
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