Sprache verändert sich mit dem kulturellen Überbau einer Gesellschaft - trotz des notorischen Widerstandes der Autochthonen gegen Einführung des 'Neusprech'. So liest heute zB so gut wie niemand mehr Goethe oder ältere Texte im Original, eben weil diverse Ausdrücke nicht mehr verständlich oder vermittelbar sind. Und gerade deshalb aus dem Verkehr gezogen wurden... aus Uns ist in alten mæren wunders vil geseit von helden lobebæren, von grôzer arebeit, von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen, von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen. Ez wuohs in Burgonden ein vil edel magedîn, daz in allen landen niht schœners mohte sîn, Kriemhilt geheizen: si wart ein scœne wîp. dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp. wird Uns wurde in alten Erzählungen viel Wundersames gesagt von ruhmreichen Helden, von großem Leid, von Freuden, Festen, von Weinen und von Klagen, vom Kampf kühner Recken sollt ihr nun Wunder hören sagen. Es wuchs in Burgund ein sehr feines Mädchen heran, das in allen Ländern kein schöneres sein konnte, Kriemhild geheißen: Sie wurde eine schöne Frau. Deswegen mussten viele Kämpfer ihr Leben verlieren. Deshalb erscheint es zumindest fragwürdig, sich ausgerechnet dann gegen die Veränderung von Sprache zu wenden, wenn es sich um rassisch vorbelastete Ausdrücke handelt. Ausgerechnet 'Neger' will einem da ans Herz gewachsen sein... Fill ----------- Mein Gott, es ist voller Sterne... |