50% halte ich auch für realistischer, wobei ich im Grad der Naivität differenzieren würde. D.h. 20% sind schlichtweg hoffnungslos verloren, mit den restlichen 30% kann man denke ich zu einem gewissen Grad noch vernünftig reden und diskutieren, die sind weniger naiv sondern eher skeptisch und unentschlossen.
Interessant fand ich gestern eine Dokumentation im TV in Bezug der Nürnberger Prozesse. Da hat ein Mann die als Massenmörder angeklagten Personen in der Zeit der Prozesse bis zum Todesurteil begleitet. Obwohl die Beweise erdrückend waren, haben die Angeklagten bis zum Schluss daran geglaubt, dass sie das Richtige getan haben und zu Unrecht vor Gericht stehen. Wurden die erdrückenden Beweise vorgelesen, haben sie die Kopfhörer beiseite gelegt und sich die Ohren zugehalten, weil sie eigentlich um ihre Taten wussten.
D.h. ab einem gewissen Grad gelebter Ideologie gelangt man über Argumente, Reden oder Diplomatie keine Lösung mehr, zumindest nicht von Außen. Wenn, dann funktioniert das nur noch von Innen über Personen, welche in guter Beziehung stehen. Ist das nicht möglich, so kann man von Außen nur mit aller Härte antworten, weil nur diese Antwort noch durchdringt.
Genau vor diesem Problem stehen wir bei Putin, dass er in seiner Ideologie versackt ist und über Diplomatie, Worte, Reden, Verhandeln nicht mehr zu erreichen ist, zumindest nicht von Außen. Wenn, dann müssten es seine eigenen Vertrauten tun, ihn auf Augenhöhe ins Gewissen reden. Erfolgt das nicht, so wird Putin solange weitere Eroberungsfeldzüge vollziehen, wie es seiner Ideologie nach verlangt und das ist letztendlich die Wiederherstellung des russischen Großreiches, ehemals Sowjetunion. Dass ist es, wovon man mindestens ausgehen muss. Ein Ende wird dieses Eroberungsfeldzuges wird nur durch Härte oder das Ableben / Abdanken von Putin möglich sein. D.h. solange Putin an der Macht ist, sehe ich keine Alternative zum Krieg, weil nur Putin das beenden kann, was er begonnen hat. |