Hm, den Grundkurs BWL solltest Du vielleicht noch mal absolvieren...
Aurelius hatte in seiner Mitteilung zu den Halbjahreszahlen per 31.3.2019 einen Bestand an liquiden Mitteln von 220,8 Mio. Euro ausgewiesen. Bei 30,56 Mio. Aktien werden die 3 Euro Dividende jetzt 91,68 Mio. Euro ausmachen, das reicht also locker (dann kommt ja der Solidus-Verkaufserlös noch hinzu, netto, also nicht die vollen 330 Mio. Euro) für die Dividendenzahlung. Selbst ohne den Exit hätte Aurelius 3 Euro ausschütten können!
Aber es geht ja um eine GEWINNausschüttung, die hat mit der Liquidität erstmal nix zu tun. Aurelius hatte für das Geschäftsjahr 2017 weniger als die Hälfte der erzielten Rekordgewinne ausgeschüttet und den Rest in die GEWINNRÜCKLAGE eingestellt. Das ist ja "nur" ein Bilanzposten; das Geld liegt ja nicht auf dem Girokonto, sondern muss als Liquidität zur Verfügung stehen, wenn es ausgeschüttet werden soll (tut es). Aber Aurelius kann auch nicht irgendwelches Geld ausschütten, sondern muss schon auf Gewinne und/oder andere Rücklagen zurückgreifen. Und die sind ebenfalls vorhanden.
Aurelius hätte also theoretisch auch 1,50 Euro Partizipationsdividende für das GJ 2018 auskehren können, ohne den Solidus-Verkauf. Das hätte aber eine (unnötige) Diskussion darüber ausgelöst, dass man "aus der Substanz" ausschütten würde und keine Erfolge vorzuweisen hätte. Und ob das Geld nicht lieber für neue Geschäfte im Konzern bleiben sollte. So, dank des Solidus-Exits hat man diese ganzen Diskussionen nun von der Backe und kann einfach dem ursprünglichen Plan folgen und die eigenen Ankündigungen in die Tat umsetzen. Best Case ist dieses Mal also Real Case... |