Dein Geschreibsel liest sich plausibel und nachvollziehbar, doch sobald man etwas tiefgründiger darüber nachdenkt, ist Vieles davon unsinnig.
Beispiel: - Renteneintrittsalter für Frauen erhöhen, weil sie länger leben.
Klingt plausibel, nur wäre es faktisch verfassungswidrig, weil es gegen das Gleichheitsgebot verstößt, zumal die Lebenserwartung primär auf unterschiedliche Lebensweisen zurückzuführen ist ( https://www.apotheken-umschau.de/weitere-themen/...terben-711677.html ).
Generell ist eine Erhöhung des Renteneintrittsalter oder generell ein Renteneintrittsalter problematisch, weil die Lebenserwartung sehr unterschiedlich sind.
Beispiel: - wir brauchen mehr Kinder
Klingt ebenfalls plausibel, doch Deutschland, ein Land welches im europäischen Vergleich das mit am dichtest besiedelte Land ist, nicht bzw. nur wenig über eigene Rohstoffe verfügt, das auch in Punkto erneuerbare Energien nicht unbedingt mit viel Wind oder viel Sonne gesegnet ist, ergibt dieser Vorschlag wenig Sinn. Im Gegenteil, ein Rückgang der Bevölkerung ist eigentlich von Vorteil, weil es später einfacher sein wird, statt 80 Mio. "nur" noch 70 Mio. Menschen versorgen zu müssen. Auch ist dann mehr Platz für Jeden. Denn das eigentliche Problem beim Fachkräftemangel ist, dass auf einen jungen Menschen mittlerweile 3 Alte kommen, früher das Verhältnis umgedreht war. D.h. wo früher 3 Junge 1 Alten mitversorgt haben, muss ein Junger heute 3 Alte mitversorgen. Das Dümmste was man nun machen kann ist es, mit einer besonders "familienfreundlichen" Politik einen Babyboom auszulösen, der dann zukünftige Generationen wieder vor einer vergleichbaren Herausforderung stellt. Hinzu kommt, dass das Verhältnis auf Sicht von 5 bis 10 Jahren noch weiter schwächt, weil junge Familien sich aus dem Berufsleben herausnehmen werden müssen ( Elternzeit, Teilzeit, Babyjahr, kleine Kinder sind öfter erkrankt oder müssen betreut werden, usw. so dass man die Situation weiter verschärft. Und wenn dann irgendwann mal die Kinder der Volljährigkeit entgegenstreben, hat sich das demografische Problem deutlich entschärft, weil frühere Babyboomer-Jahrgänge ihr Ende erreicht haben.
Fraglich wäre zudem, ob man mit einer familienfreundlichere Politik wirklich das erreicht was man will. Wird sich ein Mittelständler oder Oberschichtler dadurch wirklich mehr Kinder anschaffen? Oder ist es nicht vielmehr Resultat des gestiegenen Wohlstandes, dass sich viele Menschen einfach keine oder nur wenige Kinder anschaffen, weil sie lieber den Wohlstand genießen? Weil es bequemer ist? Am Ende sind es dann sozial schwache (Problem)Familien, die die Förderungen nutzen um wieder ein paar Jahre über die Runden zu kommen.
Daher halte ich von diesem Vorschlag Nichts, er ist ein Schnellschuss, der nach Hinten losgehen wird. Statt mehr Kinder, sollte man den Fokus lieber auf eine Automatisierung / Digitalisierung / künstliche Intelligenz legen, das bringt nicht nur ökonomische Perspektiven, sondern bringt genau die Produktivitätssteigerung, die wir brauchen. Ein Unding, wie viel Aufwand wir in Bürokratie stecken, obwohl es die besseren Möglichkeiten längst gibt. Ein Unding, dass Behörden, Gesundheitskassen, etc. immer noch mit Papier arbeiten, statt mit einen Bruchteil des Aufwandes die Sache digital abzuhandeln. Der selbstständige Handwerker, der jede Woche mehrere Stunden nicht auf der Baustelle steht, sondern sich mit Bürokram beschäftigen muss, zig Formulare ausfüllen muss. Lehrer, Pfleger, Therapeuten, egal wohin man schaut, überall ist der bürokratische Overhead einfach viel zu groß. Hier sollte man ansetzen und könnte innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit auch sichtbare Verbesserungen erreichen. |