Antwort an Reecco: Ich bin seit mehreren Jahren ADR-Besitzer bei Gazprom, noch zu Zeiten, als im Forum noch ganz andere Leute gepostet haben. Nur USB-Driver und Sokoo waren schon da. Einmal finde ich es sinnvoll und fühle mich auch sicherer, wenn wir mit benachbarten Staaten gute Beziehungen und Handel in beiderseitigem Interesse haben. Ich hoffe, dass sich die bald wieder reparieren lassen, fürchte aber, dass uns die Zeit davon läuft. Klaus von Dohnanyi und Henry Kissinger argumentieren beide in die Richtung, sie wissen, was Krieg bedeutet, haben den Zweiten Weltkrieg hautnah miterlebt. Dann halte ich Erdgas als Brückentechnologie jetzt für sinnvoll, bis sie hoffentlich durch eine Wasserstoffwirtschaft ersetzt wird. Die unterirdischen Pipelines transportieren die etwa zehnfache Menge an Energie wie die Landschaft beeinträchtigende Stromtrassen und könnten später für Wasserstoff genutzt werden, ebenso wie Brennstoffzellen. Erdgas produziert weniger CO2 als Kohle, die Habeck jetzt ersatzweise nutzen will. Frackinggas ist auch deutlich umweltschädlicher. (Nebenbei: einer der größten Umweltschädlinge ist das Militär, das sollten auch Frau Baerbock und Herr Hofreiter wissen.) Als dritten Punkt, warum ich viel von Gazprom halte, würde ich nennen, dass es werthaltig ist. Bei der Aufblähung der Geldmenge in den letzten Jahren und der derzeitigen Inflation habe ich meine Rücklagen lieber in Unternehmen, die Gewinne machen und mit Sachwerten hinterlegt sind statt in Hoffnungswerten, die vom Geld ihrer Aktionäre leben.
Eine "Reinigung" unseres Wirtschaftssystems, das mehr durch Lobbyinteressen statt durch Allgemeinwohl bestimmt wird, halte ich schon für sinnvoll, glaube aber nicht, dass. das durch Krieg gelingt, eher durch internationale Regelwerke, beispielsweise über juristische Verfahren und Kontrollen zur Sezession eines Landesteils. |