und KHS dann wohl verkauft... (und dann sind alle Schulden getilgt und Null gibt Null) Dow Jones/vwd WCM läutet mit Wohnungsverkauf und Fusion letzte Runde ein Donnerstag 2. Dezember 2004, 19:02 Uhr
FRANKFURT (Dow Jones-VWD)-- Die Tage der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG sind gezählt. Mit dem Verkauf der 31.000 Wohnungen an den US-Finanzinvestor Blackstone und der Zustimmung des Aufsichtsrates zur Verschmelzung mit der Tochter Klöckner-Werke AG wird die letzte Runde in der WCM-Historie eingeläutet. Durch die Entscheidung, dass der aus der Verschmelzung entstehende Konzern den Namen Klöckner tragen soll, wird der WCM-Abgang auch formell vollzogen.
Nachdem WCM bereits am Mittwoch bestätigt hatte, konkrete Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Blackstone über den Verkauf von Wohnimmobilien zu führen, hat WCM-Vorstandsvorsitzender Roland Flach bereits einen Tag darauf den Vertragsabschluss präsentiert: WCM verkauft ihren gesamten Wohnimmobilienbereich mit rund 31.000 Wohnungen für brutto 1,39 Mrd EUR an die US-Beteiligungsgesellschaft. Vollzogen werde das Geschäft bis Ende Dezember. Damit sänken die Bankschulden der WCM auf unter 0,2 Mrd von derzeit 1,4 Mrd EUR.
Zugleich belaste die Transaktion das Ergebnis 2004 mit voraussichtlich rund 30 Mio EUR, hieß es weiter. Daher lasse sich die bisherige Prognose nicht mehr aufrecht erhalten. Der Vorstand erwarte nunmehr ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im mittleren zweistelligen Mio-EUR-Bereich. Das EBIT 2004 werde trotzdem in etwa ausgeglichen sein, kündigte WCM an.
Details der Verschmelzung sollen im Frühjahr beschlossen werden
Zudem haben die Aufsichtsräte der WCM und der Klöckner-Werke in ihren Sitzungen am Donnerstag wie erwartet der grundsätzlichen Verschmelzung beider Gesellschaften zugestimmt. Bereits im August hatte WCM angekündigt, die Verschmelzung zu prüfen. Zwar werde die neue Gesellschaft Klöckner heißen, die Richtung der Verschmelzung beider Unternehmen sei aber weiterhin offen, betonte Flach. Durch den Wohnungsverkauf sei eine neue Situation entstanden, vor allem sei die Problematik der Grunderwerbsteuer entfallen. Beschlüsse über die technischen Details der Verschmelzung und das Umtauschverhältnis sollen im Frühjahr 2005 getroffen werden.
Zu der Frage der Führung des aus der Verschmelzung entstehenden Klöckner-Konzerns äußerte sich der WCM-Vorstandsvorsitzende eindeutig: Er habe die Absicht, Vorstandsvorsitzender zu bleiben und ihm lägen auch keine anderslautenden Informationen vor, so Flach. Gleichzeitig schloss er nicht aus, dass die bisherigen Klöckner-Vorstände künftig in anderen Positionen des Konzerns tätig werden könnten.
WCM-Beteiligungsportfolio im Wesentlichen auf KHS reduziert
Der Verkauf der 31.000 WCM-Wohnung setzt eine Reihe von Transaktionen zur Entschuldung des Konzerns fort. Noch vor zwölf Monaten war das Portfolio des Unternehmens prall gefüllt, unter anderem mit Beteiligungen an der Commerzbank oder - mittelbar über die Sirius Beteiligungsgesellschaft - der IVG. Das Commerzbank-Paket wurde unter der drückenden Schuldenlast noch Ende 2003 verkauft, die IVG-Aktien wurden im Zuge der Sirius-Insolvenz von den Gläubigerbanken Anfang 2004 als Pfand verwertet.
Bereits im April hatte Flach sich von der Idee einer aktiven, transaktionsorientierten Beteiligungsgesellschaft verabschiedet und die Konzentration auf die beiden Bereiche Industrieaktivitäten und Wohnimmobilien ausgerufen - letztere sind nun verkauft. Bleibt die Klöckner-Werke AG, die wiederum im Zuge der Konzentration auf Kernaktivitäten im Wesentlichen auf die Abfülltechnik-Gruppe KHS reduziert wurde. WCM werde damit nicht nur als Name vom Börsenparkett verschwinden, resümieren Beobachter.
Die WCM-Aktien haben am Donnerstag im Xetra-Handel 3,85% auf 1,25 EUR verloren, der MDAX legte gegenüber Vortagesschluss unterdessen um rund 0,7% zu. Der Verkaufspreis für die Wohnungen liege am unteren Ende der Erwartungen, kommentierte WestLB-Analyst Georg Kanders die Transaktion. Die Verschmelzung der WCM mit Klöckner-Werke wertete er unterdessen positiv, da WCM bereits mit knapp 80% an Klöckner beteiligt sei. - Von Frank Noetzel, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 91 30 39 16, frank.noetzel@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/2.12.2004/fnö/bb |