Ich investiere seit über 20 Jahren an der Börse und ich habe sehr viel Lehrgeld bezahlt. Was ich gelernt habe, ist aber, dass es, zumindest auf mittel- und langfristige Sicht, niemals gelingen wird, eine Aktie zu kaufen, die ab diesem Zeitpunkt nicht mehr unter den Einstiegskurs fällt. Des weiteren kann man nur erfolgreich sein, wenn man gegen den Strom schwimmt. Wenn alle Analysten den Daumen senken, dann kann man über einen Kauf nachdenken. Wenn alle Analysten den Daumen heben, dann sind diese, so wie ihre Kunden bereits voll investiert, es besteht also kaum noch Nachfrage- und damit Kurssteigerungspotenzial. Für das antizyklische Verhalten braucht man aber Mut und man muss bereit sein, durch das Täl der Tränen zu gehen. So ist es jetzt bei den Versorgern Eon und RWE. Niemand will die Aktien so wirklich haben, sie sind nicht sexy, wirken konservativ, langweilig und sind irgendwie out. Mittlerweile sind sie deutlich unterbewertet und es ist ein guter Zeitpunkt, einzusteigen oder Bestände aufzustocken. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auch diese neu aufgebauten Positionen erst einmal ins Minus laufen, denn den tiefsten Punkt wird man nun mal selten treffen, aber am langen Ende wird man viel Freude mit den Aktien haben. Meine gewinnbringensten Positionen waren immer die, die zuerst bis zu 30 % ins Minus gelaufen sind, bevor der breite Markt dann die Aktie wieder für sich entdeckt hat. Das Geld, das man an der Börse verdient, bezeichnet man nicht ohne Grund als "Schmerzensgeld". Erst kommt der Schmerz, dann das Geld. Daher: Ruhe bewahren, geduldig sein und Mut beweisen! |