als Ausdruck des menschlichen Unterwerfungswillens. Der Mensch ist nun mal kein Tier mit einem egoistischen Selbsterhaltungstrieb, einem gesunden Egoismus, der sich nur so viel nimmt, wie er braucht. Nein in der menschlichen Zivilisation gibt es den Typus Nimmersatt / Unterdrücker und den Rest, die Schafe, also diejenigen, die zu einem Anführer aufsehen wollen. Die unterste Kaste war schon immer die Leidtragendste, überall auf dem Erdball, meist Bauern oder einfache Arbeiter, die nicht nur sich selbst erhalten mussten und müssen, sondern auch die Despoten und ihre Stiefellecker, ihre Helfershelfer. Dieses gemeine Volk hat durchaus schon immer verstanden, dass es ausgebeutet wird, hält aber den Mund, weil es ein falsches Wort mit dem Leben bezahlt. Alternativ bezahlt der Untertan durch seine Dauermaloche mit seinem Leben, das ist ihm lieber.
Es gab nur wenige Zivilisationen, in denen diese Gesellschaftsstruktur nicht so ausgeprägt war. Vielleicht einige buddhistisch geprägte Zivilisationen in Asien, doch diese wurden im Falle der Nähe zu einem anderen Regime sicher schnell geschluckt.
Vermutlich ging es auch im vielgeschmähten Mittelalter in Europa noch recht human zu, als man in den Städten durch ein akribisches Regelwerk die Menschen zur Disziplin zwang und sich Reichtum verschaffte, den man dann aber wieder gegen jeden Eindringling verteidigen musste. Wer einmal in einer mittelalterlichen Stadt mit einer intakten Mauer war, zB in Rothenburg oder Nördlingen in Franken, kann erkennen, dass die wohlhabenden Städter niemanden einfach so in ihre Stadt lassen wollten, um ihren Status Quo zu wahren; sie waren nicht so blöd wie die Städter heute...
In der Neuzeit kamen dann ja die Segnungen neuer Religionen über Europa, erst die Protestanten, dann der Islam mit den Türken. Und wer glaubt, dass Luther nur ein Mönch war, der die Bibel übersetzte, sollte sich mal genauer mit diesem Knilch beschäftigen, der beste Verbindungen zu den Fürsten pflegte, und ihre Untaten durch kanonische Regeln und seine Reden rechtfertigte. Kein Deut besser als die r.-k. Kirche, zB im Voirgehen gegen die Wiedertäufer und andere bibeltreue 'Sekten'.
Wie der Islam offenkundig, sind auch die christlichen Kirchen staatstragend und unterdrückend, Propagandainstrument und faschistisches Einheitsgebot. Die Bibel ist ja ohnehin hochgradig manipuliert, auch in diese Richtung. Wer denkt, dass er in der Kirche Gott findet, sollte sich mal historisch bilden, was seine Kirche in den Jahrhunderten trieb und heute treibt.
Naja, langer Rede, kurzer Schluss: Ich denke nicht, dass es eine Staatsform gibt, die gut ist, denn in der letzten dekadenten Ausprägung kommen immer die Despoten mit ihren Helfern an die Macht. Fehlender Wille zur Verantwortung des eigenen Tuns und Unterwürfigkeit begünstigen dies und sind allzu menschlich. Dennoch, vielleicht hat Cicero recht, wenn er glaubt, dass die Monarchie noch die beste aller Regierungsformen ist, da im Falle eines guten Herrschers zumindest die effektivste Verwaltung gegeben ist. Ist es ein schlechter Herrscher, darf er entsorgt werden. (siehe Cicero, de re publica) |