Die Zockermeute scheint sich mit Wintereinbruch aus Aston Martin verabschiedet zu haben. Unfassbar, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne für vermeintliche Aktien-Perlen geworden ist. Der Umstand, dass Geely und Stroll noch vor wenigen Monaten riesige Aktienpakete zu mehr als 1 € bzw. ca. 50% höheren Kursen gekauft haben, scheint hier plötzlich jegliche Bedeutung verloren zu haben. Altes Tradermotto... was nicht steigt, fällt...
Für Langfristinvestoren macht Aston Martin weiterhin wenig Spaß. Denn selbst wenn man erst bei Kursen um 1 € aufgesprungen sein sollte, muss man sich heute definitiv schwarz ärgern, nicht in Erwartung der nächsten Shortwelle bei 4 EUR ausgestiegen zu sein, um sich nach beinahe 50% Kursverlust bei 2,20 € erneut einzudecken.
Leider scheint die Börse mittlerweile nahezu alle Aktien zu reinen Zockwerten degradiert zu haben. Nachhaltige, langfristige Kursanstiege ohne teils brutale 20%-Korrekturen scheint es am europäischen Aktienmarkt seit Corona kaum mehr zu geben. So fühlt man sich als Langfristanleger eigentlich permanent als Verlierer, weil man den Kursanstieg wieder mal nicht abverkauft hat und die schönen Buchgewinne sich wiederholt in Luft auflösen.
Das einem Heuschreckenschwarm ähnliche Verhalten der Zockermeute kann man in den Aktienforen der "Hot Stocks" wunderbar nachvollziehen. Urplötzlich null Interesse mehr. Keine Kommentare, keine Zugriffe, absolut tote Hose. Ein Trauerspiel, da wiederholt deutlich zu werden scheint, dass langfristige Aktienanlage auszusterben scheint und die Casino-Kurzfrist-Aktien-Zocker immer mehr Oberwasser gewinnen. Schade... |