Von Twitterer Yuko Yoshida (früher "CorgiKitty" bzw. "KatCorgi") kommt eine (etwas in den Raum hineingeworfene) Angabe von "34,5 Milliarden" – was wohl die Transistoren-Anzahl des GA102-Chips wiedergeben soll. Da in der Gerüchteküche letztlich auch schon die Transistoren-Anzahl des GA100-Chips (neben anderen Dinge) nahezu perfekt vorhergesagt wurde, kann man sich eventuell auf diese Angabe einlassen – welche daneben auch ganz gut den bekannten Zahlen zu GA100, GV100 und TU102 passt. Denn schon zwischen GV100 und TU102 konnte man anhand der Shader-Cluster auf die Transistoren-Anzahl umrechnen, denn trotz eigentlich geltender Seiteneffekte von etwas anderer Architektur, anderen Chipteilen neben den Shader-Clustern und vor allem dem völlig abweichenden Speicherinterface funktionierte diese Hochrechnung erstaunlich zielsicher. Die gleiche Rechnung bei der Ampere-Generation ergibt interpoliert 35,4 Mrd. Transistoren, was gut zu vorstehender Angabe von 34,5 Mrd. Transistoren passt.
Dies bedeutet aber auch, dass nVidia mal wieder einen Riesensprung bei seinen Gaming-Grafikchips macht – der vorherige Spitzen-Gamingchip TU102 trug schließlich "nur" 18,6 Mrd. Transistoren, dies ergibt für den GA102-Chip der Ampere-Generation gleich einmal +85% mehr Transistoren. Angesichts dessen, dass vom Aufbau her TU102 und GA102 viel eher zu vergleichen sind (eine Raster-Engine mehr, +17% mehr Shader-Cluster, gleich breites Speicherinterface) wären diese (noch zu bestätigenden) +85% mehr Transistoren schon sehr viel. Dies deutet auf erhebliche Aufwendungen neben dem genannten nominellen Zuwachs an Hardware-Einheiten hin: Sei es zugunsten der RayTracing- und Tensor-Performance, sei es zugunsten von Taktraten oder natürlich vor allem zugunsten einer generell höheren IPC. Denn nur mit dieser sind schließlich auch die jüngsten Benchmark-Resultate zu erklären, wo die GeForce RTX 3090 (angeblich) +60% auf eine GeForce RTX 2080 Ti oben drauf legen soll – bei nur +21% mehr Shader-Clustern zwischen beiden Grafikkarten. Es wird somit klarer, wieso nVidia derzeit so auf die Marketing-Pauke haut und den Vergleich mit der allerersten GeForce von anno 1999 nicht scheut – Gaming-Ampere scheint ein "dickes Ding" zu werden.
Auf der anderen Seiten zieht so etwas natürlich auch Befürchtungen ob der Preissituation bei Ampere nach sich – welche befeuert werden durch diverse in China aufgetauchte Preise zu Colorful- und Asus-Karten. Allerdings geht es dort noch etwas drunter und drüber, dieselbe Karte wird teilweise mit 13'999 RMB oder 16'999 RMB angegeben. Hinzu kommt noch der Effekt, dass sich Spitzen-Grafikkarten in China gewöhnlich besser mit 10:1 auf den jeweiligen US-Listenpreis umrechnen lassen, der offizielle RMB/USD-Umrechnungskurs von 7:1 kaum einmal funktioniert. In der Summe ergeben diese Preisnotierungen derzeit noch eine sehr breite, faktisch zu breite Spanne an möglichen Preisen zur GeForce RTX 3090: Teilweise (für gutklassige Herstellerdesigns) oberhalb von 2500 Dollar (!) liegend, teilweise mit 1200 Dollar unterhalb des zuletzt kolportierten Listenpreises. Die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen – und gleichfalls kann man sich aber darauf einstellen, dass es durchaus teure GeForce RTX 3090 Herstellermodelle geben wird, wenn beispielsweise die Asus ROG RTX3090 in der derzeit günstigmöglichen Hochrechnung mit mindestens 1900 Dollar antritt. Aufgrund des aktuell günstigen USD/EUR-Kursverhältnisses dürften die jeweiligen Euro-Preise dann inklusive Mehrwertsteuer wohl ziemlich deckungsgleich zu den Dollar-Preisen herauskommen.