Hallo zusammen.
Natürlich beginnt jetzt die große Rechnerei, davon war auszugehen. Doch vorweg und unabhängig von der tatsächlichen Größenordnung sollten wir stolz auf das Stans-Team sein, das den Weg über die Schlichtung in Moskau und mit Unterstützung der erfahrensten russischen Anwaltskanzlei in Sachen "Arbitration" eingeschlagen hat. Das heutige Urteil gibt uns die bestmögliche Verhandlungsposition, denn somit ist Stans zum Schwergewicht am Verhandlungstisch geworden.
Mit diesem Rechtstitel erhält das Unternehmen Pfändungsrechte an kirgisischem Kapital im Ausland. So können wir von Glück sprechen, dass es zwischen KG und Kumtor (Centerra) noch zu keiner Einigung gekommen ist. Folglich sind z. B. die Centerra-Aktienpakete der KG-Regierung noch greifbar.
Sollte sich bei Verhandlungen in der Kontaktgruppe zu Kutessay eine Einigung anbahnen, dann wird man sich nicht noch einmal ans Bein pinkeln lassen. Die Arbitration-Keule bleibt fest und so lange wie möglich in der Hand des Managements, das haben uns David & Boris in München versichert.
Doch sollte es zu einem Deal kommen und Stans wie geplant in Produktion gehen, dann werden ein paar Millionen mehr oder weniger nicht ins Gewicht fallen. Wir sprechen m. E. von Ressourcen in Mrd-Größenordnung.
Noch etwas: Der Schiedsspruch ist meines Wissens nach in der Mining-Industrie bindend und kann nicht angefochten werden. Nur wenn grobe Verfahrensfehler nachweisbar wären, könnte man ein Schlichtungsverfahren neu aufrollen. Doch davon gehe ich nicht aus, da unsere Anwälte alte Hasen sind.
Auch muss man sehen, dass KG ohne Rechtsbeistand in diese Verhandlung gegangen ist. Tja, da hat man wohl eher am falschen Ende gespart oder man kam einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Ich glaube mittlerweile, dass die Kirgisen ein kulturelles Problem mit unserer westlichen Denk- und Handlungsweise haben. So war im Vorfeld des Moskauer Verfahrens bekannt geworden, dass KG bisher alle Fälle in Moskau verloren hat, weil man sich entweder nie schlagkräftige Anwälte mit ins Boot geholt hat oder gar der Verhandlung fern geblieben ist. Wir denken, dass dies naiv sei? Ist es vielleicht nicht aus Sicht der Kirgisen, die als ehemaliges Nomadenvolk im Umgang z. B. mit Pferden geschult sind und wohl ein Problem damit haben, unser westliches Rechtsverständnis anzuerkennen. Mit ein Grund, warum Korruption und krumme Geschäfte so weit verbreitet sind. Abgesehen davon muss man hinzuverdienen, denn selbst Regierungsmitglieder arbeiten für einen Hungerlohn.
Bald mehr. Gute Nacht für heute ... Mad |