Ich hatte schon zuvor auf den Beitrag Nr. 1332 darauf hingewiesen, dass es unbedingt von Nöten ist mit einem Plan in der Tasche zu agieren. Als Antwort wurde darauf sinngemäss auf das Laufenlassen von Gewinnen und das Eindämmen von Verlusten als Plan verwiesen. Ich habe es mir bis jetzt verkniffen darauf zu antworten, dass hier Strategie und Taktik miteinander verwechselt worden sind. Der Plan ist die Absicht ein Ziel zu erreichen, das auch Strategie ("Was") genannt wird. Die Taktik ist die Umsetzung des Plans, das heisst, womit wird das Ziel erreicht ("Wie"). Die Absicht Gewinne laufen zu lassen usw. stellen hervorragende taktische Mittel dar, die jedoch für sich selbst keine Bedeutung haben, da sie keinem Ziel zugeordnet sind. Das Laufenlassen von Gewinnen ist natürlich kein Selbstzweck, da heisst es mal Nachdenken, was ich mit den Gewinnen erreichen will. Altersvorsorge, Anschaffungsziel, Zeit- oder Geldlimit nach oben wie nach unten können in diesem Zusammenhang wertvolle Hilfen sein sein Ziel zu formulieren. Und wenn das Ziel erreicht ist, wird ein neues Ziel gesetzt. Hat man erst ein Ziel gesetzt, so ist der ständige Vergleich der gegenwärtigen Lage mit dem Erreichen des Ziels angesagt um ggf. taktisch (kaufen, verkaufen, laufen lassen) zu reagieren. ich vermute, dass die Post das im vergangenen Quartal auch gemacht hat. Die Strategie (Plan) 2015 steht und wird Stück für Stück umgesetzt. Ergeben sich dabei plötzlich neue Perspektiven, wie zum Beispiel in Indien, so wird schnell reagiert und eine erst später geplante Investition vorgezogen. Das gilt insbesondere, wenn genügend zusätzliche "Masse" durch den gesteigerten Umsatz vorhanden ist, als auch die Aussicht durch die früher bezogene Marktposition möglicherweise zum "Platzhirsch" zu werden. Indien steht in seiner Entwicklung noch deutlich hinter China zurück, hat also seine stärkste Wachstumsphase noch vor sich. Wenn es der Post sogar gelingt schon anwesend zu sein, wenn es in Indien richtig losgeht, kann man sich schnell ausmalen, dass die Erträge sehr gut sein werden. Wir dürfen bei den Zahlen nicht vergessen, dass der eigentliche Ertrag gemindert ist, aber schon erwirtschaftet. Diese Abzüge werden aber in den nächsten Quartalen nicht noch einmal erhoben und den Ertrag so ausweisen, wie er eigentlich ist. Ansonsten würden wir für 2012 nicht über 75 Cent Dividende reden sondern über 90+X Cent. Zum Thema Strategie und Taktik ist genügend Schachliteratur vorhanden und empfehlenswert. Der Schachlord äh Chartlord |