@Lerche10: Das FED leiht das neue Geld für eine bestimmte Zeit gegen Zins an Geschäftsbanken. Diese vermehren das Geld bzw. die Schulden um ein Vielfaches. Ein Beispiel: Das FED schafft 1000 Dollar aus dem Nichts – mit einem Mouse-Click. Es leiht dieses Geld gegen 3 Prozent Zins der Geschäftsbank A. Diese behält 10 Prozent davon als Reserve zurück und leiht 90 Prozent – also 900 Dollar – an einen Kunden, dafür verlangt sie 8% Zins. Dieser Kunde kauft damit ein Videogerät. Der Verkäufer überweist die 900 Dollar, die er erhalten hat, als Einlage auf sein Konto bei der Bank B. Diese behält ebenfalls 10% als Reserve zurück und verleiht 810 Dollar weiter an einen Kunden, der damit etwas kauft. Der zweite Verkäufer überweist die 810 Dollar als Einlage auf sein Konto bei der Bank C, die wiederum 10 Prozent einbehält, usw. Dieser Prozess setzt sich fort, so dass in kurzer Zeit aus den 1000 Dollar, die das FED per Mouse-Click geschaffen hat, im ganzen Bankensystem eine Gesamtschuld von 10 000 Dollar geworden ist, die die Bankkunden zurückzahlen müssen und für die sie zudem mehr als 600 Dollar Schuldzinsen bezahlen. Die Zahlung der Zinsen und die Leistung der Rückzahlung geschehen allerdings nicht mit «Magie» oder mit einem Mouse-Click am Computer, sondern mit Arbeit. Die «Magie» des Geldes wird noch deutlicher, wenn die Banken – wie in den letzten Jahren häufig geschehen – nicht eine Reserve von 10 Prozent, sondern nur von 5 Prozent oder noch weniger zurückbehalten. Jetzt werden aus den 1000 Dollar, die das FED künstlich geschaffen hat, im Bankensystem 20 000 Dollar Schulden, die mit Arbeit verzinst und zurückbezahlt werden müssen. Diese Geld-«Magie» verträgt sich nicht mit dem altmodischen «Banking», das darauf baut, dass zuerst gearbeitet und gespart werden muss, bevor ein Darlehen gewährt werden kann. Die US-Amerikaner haben in den letzten zwanzig Jahren versucht, den Beweis zu erbringen, dass es eigentlich auch ohne Sparen geht und dass Schulden zum normalen Alltag gehören. Die Comicfigur Mandrake hat es ja vorgemacht. – Der Versuch ist gescheitert. Die Geld-«Magie» hat eine gigantische Verschuldung zur Folge gehabt und stabile Verhältnisse verunmöglicht, wie wir nicht erst seit heute sehen. Das FED hat weitere Möglichkeiten, Geld in Umlauf zu setzen. Sie sind leichter nachzuvollziehen als der «Mandrake-Mechanismus»: Die Notenbank kauft zum Beispiel Wertpapiere wie Staatsanleihen, Unternehmensobligationen oder auch zweifelhafte Wertpapiere, die zum Beispiel Kreditkartenschulden oder Hypothekarschulden beinhalten. Dies geschieht gerade heute mit gigantischen Beträgen für Billionen von Dollars. Das FED bezahlt mit neuem Geld und finanziert auf diese Weise die Banken und die Regierung. Aber auch hier geht es um Schulden, die mit Arbeit verzinst und zurückbezahlt werden müssen. |