"Umschichten mag wiederum manchmal sinnvoll sein, aber ich bezweifle stark, dass das wirklich jemandem systematisch gelingt. Also dass er sich mehr verbessert als er an Gebühren/Steuern ausgibt."
Darum mache ich es auch nur in seltenen Fällen. Hängt stark davon ab, ob und wieviel die Aktie im Plus ist. Bei BYD hatte ich keine Steuerzahlung zu ertragen. Bleiben 2xTransaktionskosten und 1x Spread.
Und nochmals: es geht nicht bloß um "mehr verbessern als man an Gebühren/Steuern ausgibt"
Es geht auch klar um eine Steuerung des Risikos, also unabhängig vom Erwartungswert, jedenfalls bei mir. BYD erhöht derzeit klar und deutlich sein systematisches Risiko. Die Krisenanfälligkeit steigt. Das liegt einfach an mehr Wettbewerb und weniger Auslastung. Das Rückschlagspotential, z. B. bei Rückgängen des BIP-Wachstums, nimmt zu.
Dazu fundamental: ich sehe wie BAIC und SAIC Marktanteile erobern, seit November. Ich sehe wie die Subventionen für Busse sogar stärker als für PKW gesenkt werden und ich sehe, dass der Kurs trotzdem seit Jahresanfang nicht gefallen ist. Und ich habe Sorge, dass das eben noch nicht alles eingepreist ist. Wäre BYD ein US-Wert wäre ich anderer Meinung.
Die Kenntnisse über die EMH sind meiner Meinung nach sehr wertvoll, aber 100 %iges Buy and Hold muss es nicht sein. Wenn ich im Jahr vielleicht mal ein paar % des Portfoliovolumens umschichte, wenn es steuerlich keinen zu hohen Schaden anrichtet, dann ist das auch etwas anderes als ein aktiver Fonds, der teilweise mehr als 100 % umzuschichtet.
Cost Average geht ja nur, wenn man etwas zurückhält und auch dann geht es nicht bloß um den Erwartungswert, sondern um das Risiko. Wenn du nur auf Erwartungswert setzt, kannst du dich ja auch mit Fremdkapital oder langlaufenden Calls hebeln, der Erwartungswert steigt dann langfristig ebenfalls. |