gibt es derzeit nicht. Erstens reden wir beim Corona-Impfstoff über "make or break". Zweitens wissen wir bei "make" zuwenig über die wirtschaftlichen Effekte, weil wesentliche Elemente der Vereinbarungen zwischen Pfizer und Biontech bislang nicht veröffentlicht wurden. Dazu kommt Unsicherheit über erzielbare Preise ausserhalb der USA. Drittens gilt das vorausgeführte analog für alles andere in der Pipeline, seien es Krebstherapien, oder Grippe-, HIV-, TB- und andere Impfungen. Grundsätzlich ist und bleibt BionTech z.Z. ein hochspekulatives Investment. Die Erfolgschancen sind enorm, wenn alles gut geht. Wenn.. Die eigentliche Frage hier ist (a) nach der eigenen Risiko-Chancen-Präferenz - muss jeder für sich selbst beantworten, und (b) nach der augenblicklichen Risiko-Einschätzung. Was letzteres angeht: 1. Wir haben einen hochqualifizierten Geschäftsführer, der offensichtlich stärkere Motivation aus inhaltlichem Erfolg als aus monetären Anreizen / Statussymbolen zieht; 2. Dieser hat ein gleichgesinntes Team um sich geschart, das sich gerade den Arsch bis zur Erschöpfung abarbeitet, um aktuelle (Corona) und und permanente (Krebs) Gesundheitsprobleme in den Griff zu bekommen; 3. Die verfolgten Ansätze sind innovativ, repräsentieren den technologischen state of the art, und sind bislang zwar bei einer Handvoll kleinerer Mitbewerber, aber noch nicht den Großen der Branche, verankert; 4. Diese technologische Kompetenz findet breite Anerkennung bei den"Großen", dokumentiert durch eine Vielzahl von Kooperationsvereinbarungen; 5. Bei der Corona-Impfstoffentwicklung wurde nicht nur zeitlich mit schneller gestarteten Konkurrenten (Moderna, AZ, Chinesen) gleichgezogen, vorliegende Zwischenergebnisse deuten auch auf eine bessere Produktqualität als allle vorgenannten hin;
6. BionTech hat die Fähigkeit demonstriert, globale Kooperationen und Netzwerke aufzubauen, und solch Kooperation effektiv, mit klarer Arbeitsteilung, zu implementieren (Beispiel Pfizer); 7. Das Unternehmen hat stabile Eigentümerstruktur, und kann Investitionen und Finanzmittelbeschaffung schnell und effektiv handhaben. Bottom Line: Ich als Betriebswirt/ Unternehmensberater sehe kaum interne (selbstgemachte) Risiken, Vermarktungssrisiken eingeschlossen. Das technologische Risiko müssen andere (Pharmakologen/ Ärtzte) bewerten. Ich persönlich würde bei erfolgreicher Corona-Impfstoff-Entwicklung nicht unter 200 verkaufen, u.U. sogar bis Richtung 400 zocken. Zukünftige Veröffentlichungen zu Details der BT/Pfizer-Vereinbarung mögen diese Preisideen jedoch ändern - in welche Richtung auch immer.
Strategisch gilt es die Krebstherapien im Auge zu behalten - hier neben Melanomen v.a. Brustkrebs. HIV-Impfstoffe sind ebenfalls ein interessantes Thema, zu dem von BionTech in nicht allzu ferner Zeit etwas kommen könnte, wobei - weil wir hier primär über Afrika und Geberfinanzierung reden - "Ruhm und Ehre" eher im Vordergrund stehen könnten als Margen. Nichtsdesdotrotz - Homosexuellle (überdurchschnittlich HIV-sensititiviert) als nicht nur finanziell motivierte Investoren sollte man nicht unterschätzen.. |