Bekanntlich können Infektionen nur über Kontakte entstehen und Infizierte erkranken oder verbleiben asymptomatisch. Nicht alle Infizierte oder Erkrankte sind infektiös. Manche sind es stark, andere schwach, wiederum andere gar nicht. Das hat nichts damit zu tun ob Symptome vorliegen. Wird jemand infektiös und erkrankt (auch nur leicht) beginnt die Infektiösität 2 Tage vor den ersten Symptomen und am ersten Tag mit Symptomen schlagen die Schnelltests noch nicht an. Ob man nun Symptome hatte oder nicht und wird mit einem Schnelltest positiv getestet, konnte man schon mindestens 3 Tage lang andere anstecken.
Werden jetzt gehäuft Schnelltests eingesetzt fischt man eventuell frühzeitig Infektiöse heraus, auch wenn sie keine Symptome haben. Dieser Positive kommt in Quarantäne und sein Zustand wird mittels PCR-Test überprüft. Nur wenn dieser PCR-Test positiv ist geht er in die Inzidentstatistik ein. Wird das konsequent durchgeführt steigen beim Start dieser Strategie kurz die Inzidenzzahlen an um dann zu sinken respektive weniger schnell zu steigen denn es werden Infektionsketten verhindert respektive unterbrochen. Also mehr Testen erhöht nicht die Inzidenz sondern führt zu einer Bremsung. Die Tests alleine verhindern allerdings die Infektionen nicht. Die Quarantäne sollte überwacht werden und in einer sinnvollen Umgebung durchgeführt werden wie z.B. einem Quarantänehotel. Ansonsten ist das Ganze ein teurere Witz. Auch kann man alleine über diese Methode keine Welle brechen, man kann nur neue Wellen verhindern wenn die Inzidenzen schon sehr niedrig sind.
Unter diesen Witz fallen auch die Tests am Arbeitsplatz. Wer glaubt, dass ein positiver Schnelltest bei einem wichtigen Arbeitnehmer der nicht erkrankt ist und der unter großem Termindruck steht, nicht manchmal unter den Tisch fällt? Denn im Arbeitsleben laufen keine andere Menschen rum wie im Privatleben. Und im privaten Umfeld kommen immer mehr Fälle auf in denen positiv Schnellgetestete einfach normal weiterleben.
Es sterben heute weniger Betagte wie vorher aber die Intensivstationen laufen trotzdem voll. Wieso? Auch schon in der ersten Welle waren es nicht die Betagten welche die Intensivstationen bevölkert haben. Viele von ihnen starben in den Heimen und zu Hause. In der ersten Welle war das Durchschnittsalter auf den Intensivstationen um die 65 Jahre. In der 2. Welle ist es weiter gesunken und sinkt jetzt auch weiter. Der Grund ist nicht, dass das Virus die Jüngeren erst jetzt entdeckt hätte sondern das wir wesentlich höhere Infektionszahlen wie in der ersten Welle haben. Und der Anteil derjenigen die ins Krankenhaus kommen hängt auch nicht unwesentlich von den Infektionszahlen ab und von denen wandert ein bestimmter Anteil auf die Intensiv. Weil die Patienten immer jünger werden, sterben viele nicht so schnell und die Verweildauer auf der Intensiv hat gegenüber der ersten Welle zugenommen. Dann haben auch nicht wenige Pflegekräfte seit der ersten Welle ihren Job hingeschmissen. Sie wollten sich und ihre Familie nicht der Gefahr und dem Elend aussetzen welche sie täglich erleben durften und dabei eventuell auch noch Querdenker pflegen. Berücksichtigt man den Personalstand haben wir heute weniger Intensivbetten wie in der ersten Welle. |