User aa: ,Willimiller1 und H2power AdHoc
Die EQS vom 15.12.22 war notwendig und bietet keinerlei Angriffsfläche. Nachdem ein Framework Agreement mit 4 Hauptgläubigern unterzeichnet wurde, musste der Kapitalmarkt informiert werden.
Kapitalmarktinformation
Auch wenn der eine oder andere gesehen hat, dass es um die Refinanzierung kritisch stand, könnte man davon ausgehen, dass die Kapitalmarktinformation zuvor irreführend war. Ein "schwieriges Umfeld für Refinanzierung", welches immer angeführt wurde, ist ein anderer Sachverhalt als das "Framework Agreement", welches im Prinzip eher "Kapitulation der Vorstands" als "Verhandlungsergebnis" ist.
Hier sehe ich für Aktionäre, die vor dem 15.12.22 investiert waren noch gewisse Chancen rechtlich dagegen vorzugehen.
Macht
SNH hat das Pech, dass 4 Hauptgläubiger dominieren. Ich kenne andere Sanierungsfälle, die zu besseren Ergebnissen für Aktionäre geführt haben, weil die Gläubiger in der Verhandlung schwach waren.
Allerdings spielen die Hedgefonds bei SNH auch.
Die Zustimmung der Aktionäre ist ein relativ einfacher Weg, der kaum Kosten verursacht, wenn er angenommen wird. Die Alternativen in der AdHoc (Insolvenzprozedur, Pfändung der SIPL/NEWCO1 Shares) kostet den Gläubigern richtig Geld.
Warum dieses der Vorstand nicht besser zum Vorteil der Aktionäre nutzen konnte, bleibt wohl sein Geheimnis.
Mögliche Umsetzung
Diese erfolgt vermutlich über eine Eigenkapitalmassnahme.
Siehe Satzung 11.2 b) https://www.steinhoffinternational.com/downloads/2020/corpor… Im Prinzip wird wohl eine neue private Gesellschaft X gegründet mit Class A Shares (80% Grundkapital mit Stimmrecht) für die Gläubiger und Class B Shares (20% Grundkapital ohne Stimmrecht) für die bestehenden Aktionäre.
Fast alle Aktiva und Schulden werden in die Gesellschaft X überführt. Den SNH Aktionäre wird ein Tausch angeboten: SNH Aktien gegen Class B Shares.
Der Tausch wird optional sein. Jeder Aktionär kann tauschen, muss aber nicht.
Dies erklärt die kryptische Formulierung, dass die Gläubiger "at least 80% of the economic interest in the post-closing equity of the Group" erhalten.
Ein Verbleib ist aber auch keine Option, da die SNH Hülle nur noch die Mindesterfordernis von über 45 TEUR an Kapital erfüllen muss.
Genügend Treasury Shares hat SNH hierfür.
Die Zustimmungsquote ist hierfür 50% oder 2/3 falls weniger als 50% des Eigenkapitals abstimmen.
Es ist weder ein Sqeeze-Out, noch ein Delisting.
Konsequenz aus der Umsetzung
Interessanterweise könnte aktuell nur die fehlende Zustimmung der SEAG A1 die Umsetzung zum Scheitern bringen, was tatsächlich in eine Insolvenz mit Admistration führen wird. Daher auch vermutlich der Verkauf der Pepco Shares letzte Woche.
Die Class A Shares dienen den Gläubgern lediglich dazu, ein effizientes Gremium zu implementieren, um Entscheidungen über Verkauf der Assets zu treffen. Zu glauben, hier würden Dividenden verteilt, ist Irrglaube.
Eine Ablehnung durch Aktionäre wird in eine WHOA führen, die mit Gläubigerbeteiligung in Eigenregie durchgeführt wird.
Auch interessant: Die alternative Verpfändungsstrategie wird zumindest bzgl. SIPL nicht so einfach funktionieren. Warum wird dies als Option angeführt?
Erwartung an den Jahresbericht
Die Parameter (Wechselkurse, Marktwerte der Assets) zum 30.09.22 waren extrem schlecht. Meine Erwartungen sind - ca minus 6 Mrd EUR den Aktionären zurechenbares Eigenkapital in der konsolidierten Bilanz - ca minus 2 Mrd EUR Eigenkapital in der Bilanz der SHN als Einzelgesellschaft - selbst die Assets zum Marktwert zum 31.12.22 decken nur max. 85% der Schulden der Holding-Gesellschaften
Bewertung des zukünftigen Anteils der SNH Shareholder
Sollte man als Option auf den zukünftigen Unternehmenswert sehen. Aktuell ist der innere Wert 0, was man bezahlt ist der Zeitwert der Option. Daumen mal Pi müssten die Assets zum 30.06.26 um durchschnittlich 80% höhere Marktwerte als zum 31.12.22 erzielen, um dann einen innere Wert > 0 zu erreichen, falls e.g. zu diesem Zeitpunkt alle Assets veräußert werden.
Nur nebenbei: Die Gläubiger werden die Assets kontrolliert abwickeln. Es wird keine SNH II geben, die irgendwann an die Börse gebracht wird. Das Geschäftsmodell der SNH als Konglomerat einzelner OpCos ohne Synergieeffekte macht schon jetzt keinen Sinn und dient nur als Klammer zur Schuldentilgung/Abwicklung.
SdK
Prinzipiel finde ich die Tatsache gut, dass sich Aktionäre koordinieren.
Wenn ich mir die Präsentation auf der SdK Homepage ansehe (https://sdk.org/assets/Uploads/2023-01-16-Informationsverans…), muss ich aber auch konstatieren, dass der SdK sich bisher eher schlecht in die Causa eingearbeitet hat. Vor allem die wirtschaftliche Bewertung von SNH basiert auf Zahlen unterschiedlicher Perioden und gibt damit ein fehlerhaftes Bild von SNH zum aktuellen Zeitpunkt wider. Steinhoff | 0,029 € Avatar willimiller1 schrieb am 22.01.23 11:58:51 Beitrag Nr. 82.892 (73.138.047) Meine Stimmrecht habe ich schon abgegeben.Die können die Anteile nicht einfach wegkicken in den Mülleimer äh Papierpresse. Wir werden ja sowie so schon wie der letzte Abschaum behandelt ..Also massivst Widerstand wäre angebracht und den DEPPEN (wie heißt der Betrüger noch mal :confused::confused::confused:)in die Tonne treten. Steinhoff | 0,029 € Avatar H2Power schrieb am 21.01.23 15:02:57 Beitrag Nr. 82.891 (73.135.941) |