Eine Osterweiterung müsste ja zur Folge haben, dass der Westen in Richtung Osten expandiert, d.h. von Russland Gebiete erobert. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, Russland hat Gebiete des "Westens" erobert bzw. sich einverleibt. D.h. korrekterweise müsste man von einer Westerweiterung Russlands sprechen. Alles Andere ist an den Fakten vorbei.
D.h. wenn wir von einer Osterweiterung sprechen, sprechen wir von keiner Expansion, sondern lediglich um einen Beitritt osteuropäischer Staaten zur Wirtschafts-/Werteunion EU oder Beitritt zum Verteidigungsbündnis NATO. Da Letzteres in den vergangenen Jahren gar nicht mehr zur Debatte stand, die "böse" NATO eben aus Rücksicht auf Russland die Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine aus Eis legte, bleibt am Ende nur noch die angebliche Bedrohung durch die EU. Aber auch die EU hatte der Ukraine in den vergangenen Jahren keine Beitrittsperspektive geboten und die Verhandlungen auf die lange Bank geschoben.
D.h. selbst unter diesen Gesichtspunkten einer "Osterweiterung" lässt sich gerade im Hinblick der vergangenen 5 Jahre keinerlei zunehmende Provokation ableiten.
Aber selbst im Falle eines Beitritts in EU / NATO könnte man keine Provokation ableiten, weil Staaten Souveränität genießen und ihre Bündnispartner selbst wählen können. Das wäre so als wäre mein Nachbar ein Nazi und mir Prügel androhen, wenn ich mir eine fremdländische Frau ins Haus holen und ein anderer Nachbar mir später die Schuld gibt, dass ich Prügel bekommen habe, hätte ich doch eine andere Frau an meiner Seite wählen können.
Ein ziemlich schräges Rechts- und Gerechtigkeitsverständnis, wenn man aus den Tätern die Opfer macht und umgedreht.
Deshalb bin ich der Meinung, braucht es eine klare Kante. "Verpisst euch!" |