Die Gigaset-Aktie kommt nicht aus den Startlöchern heraus. Am Freitag markierte der Telefonhersteller mit 2,155 Euro ein neues 5-Monats-Tief. Sollte die wichtige Unterstützung in diesem Bereich nicht halten, droht den Aktionären weiteres Ungemach. Im schlimmsten Fall fällt das Papier unter zwei Euro.
Irrationale Bewertung
Mit der Bewertung des Unternehmens dürfte die Kursschwäche wenig zu tun haben. Werden die Analystenprognosen erreicht, liegt das 2011er-KGV bei 6, das KGV für das laufende Geschäftsjahr bei 4. Wie DER AKTIONÄR bereits berichtet hat, könnte die Kursschwäche eher mit der Ungeduld einiger Fondsmanager zusammenhängen.
Hoffnungsschimmer
Doch woraus könnte man Hoffnung schöpfen, dass es mit Gigaset wieder aufwärts geht? Zum einen hat die Aktie am Freitag das alte Tief bei 2,13 Euro nicht unterschritten. Es könnte sich also auf diesem Niveau (2,15 Euro) ein tragfähiger Boden ausbilden. Zum anderen notiert der Relative Stärke Index (RSI) in einem sehr niedrigen Bereich, was nichts anderes heißt, dass demnächst eine stärkere Gegenreaktion anstehen dürfte.
Allerdings stehen diese Argumente auf sehr dünnem Eis. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Abgabdruck noch einmal erhöht wird und die Unterstützung unterschritten wird. In diesem Fall droht ein Absturz unter die Marke von zwei Euro. Der nächste wichtige Support läge dann bei etwa 1,80 Euro.
Günstig, aber hoher Verkaufsdruck
Die Gigaset-Aktie zählt zweifelsohne zu den günstigsten Titeln in den deutschen Auswahlindizes. Allerdings wirft die Kursschwäche die Frage auf, ob die Analysten eventuell zu optimistisch sind. Der hohe Verkaufsdruck in den letzten Wochen wäre ein Indiz darauf. Solange die Marke von 2,50 Euro nicht zurückerobert wird, sollte man Neuengagements zurückstellen. Als Stoppkurs wird die Marke von 2,15 Euro empfohlen. |