http://m.spiegel.de/auto/aktuell/...ichter-werden-soll-a-1201549.html
... ist leider wirklich nicht allzu solide.
Lustig ist hingegen, dass sie sich, quasi bis zum Schluss, die Antwort der deutschen Autobauer aufgespart haben: Ionity.
"Diese Entwicklung alarmiert auch die Autohersteller, die nun zügig nachziehen wollen, um selbst noch vom Stromgeschäft zu profitieren. So haben sich BMW, Volkswagen, Daimler und Ford zum Joint-Venture "Ionity" zusammengetan, das bis 2020 ein Schnellladenetz an europäischen Autobahnen aufbauen will. So sollen 400 Ladesäulen entstehen, damit Fahrer von E-Autos alle 120 Kilometer nachladen können."
Wie lustig das ist, erkennt man daran: 400 Ladesäulen? Echt jetzt?
Und dann als Realitätscheck diese Aussage: "Nach Angaben der "Nationalen Plattform Elektromobilität" werden mit der steigenden Zahl an E-Autos im Jahr 2020 allein in Deutschland 70.000 öffentliche Ladepunkte und 7100 Schnellladesäulen benötigt."
Na, Ionity wird das ja nun enorm entschärfen. ;-)
Null Kritik, dass sie nach nun eineinhalb Jahren noch immer nix gebacken kriegen. Da wird einfach deren Werbesprech übernommen ('bis 2020' wollen sie dies oder das erreichen).
Lustig auch, wenn man a. die Zahlen anschaut, die zu Beginn genannt wurden:
"Derzeit gibt es in Deutschland rund 5000 öffentliche Ladestationen, an denen 11.000 Elektroautos ihre Akkus wieder aufladen können. Hinzu kommen weitere 70.000 private und privatwirtschaftliche Ladepunkte."
Und auch, dass im gesamten Artikel nicht ein einziges Mal Tesla genannt wird - klar, wenn man doch sehen könnte, dass ein Teil der Ladestationen durch Tesla aufgestellt wurde, kämen ja die deutschen Autobauer (und Ionity) schlecht bei weg.
Die Frage: "Warum haben unsere Autobauer denn nix hingekriegt?" würde ja sofort in den Köpfen der Leser aufkommen?
Aber keine Sorge, SPON hat das Tesla-Clickbait nicht verlernt. Das kriegt man dann weiter oben serviert. Wieder ganz groß:
http://m.spiegel.de/auto/aktuell/...-war-eingeschaltet-a-1210245.html
Die Überschrift scheint mirndann eben wieder Clickbait zu sein:
"Tesla knallt in Polizeiwagen - Autopilot war eingeschaltet"
Im Text wird zwar geschrieben, dass das die Aussage der Polizei sei ...
"Nach Behördenangaben war der Tesla im Autopilot-Modus unterwegs."
... aber wenn man sich das in den US Medien durchliest, dann kommt heraus, dass das eben die Aussage des Fahrers sei: kleiner, aber feiner Unterschied.
"The driver, a 65-year-old from Laguna Niguel, Calif., told officers that he had engaged the car’s partial self-driving system, called Autopilot. “He told us in his own statement he was in driver-assisted mode,” police Sgt. Jim Cota said."
Wenn der Polizist das extra so betont, dann wird klar, dass sie selber das nicht bestätigen können. Wie dann beim SPON ein "laut Behördenangaben" wird, nun ja: Clickbait.
Würde man erwähnen, dass das die Aussage des Fahrers sein, klänge das ja weniger dramatisch.
Warum?
Man vergleiche in einem hypothetischen Fall beide Aussagen:
A. Fahrer sagt, ich habe nichts getrunken. B. Polizei sagt, laut Aussage des Fahrers, habe dieser nicht betrunken. C. Laut Behördenangaben hat der Fahrer nicht getrunken.
A. und B. sind deckungsgleich. C. hingegen ist eindeutig falsch, eine unbewusste oder bewusste Verzerrung der Aussagen.
Wenn der Fahrer nun Eine berühmte Person wäre, wäre dann die Aussage C. objektiv? Oder würde sie die Berühmtheit eher schützen oder entlasten - obwohl es doch keine Aussage der Polizei gewesen ist?
Und nun schaue ich mal, wie das Reuters in der Original Story formuliert, und ob BEB das selber umformuliert hat:
Und wie zu erwarten war - im original Reuters Artikel ist das eindeutig formuliert:
"The driver of a Tesla Inc (TSLA.O) Model S crashed into an unoccupied, parked police vehicle in Laguna Beach, California, on Tuesday and the driver told investigators the Tesla was in “Autopilot” mode at the time, police said."
https://www.reuters.com/article/...ver-blames-autopilot-idUSKCN1IU2SZ
Ergo: Nachweis Clickbait ist erbracht, inklusive Verzerrung der Wahrheit, bzw. Eigentlich bereits eine offensichtliche Lüge.
So wird das aber nix mit dem neuen SPON Preismodell für deren Online Service. Ich zahle keine 20€ im Monat, um dann belogen zu werden. |