... falls sie diese Produktionsrate über Monate aufrechterhalten können.
Das ist richtig, aber warum sollte das nicht klappen?
Das weiß ich doch auch nicht. Warum hat es denn im letzten halben Jahr nicht geklappt?
... falls sie mit 24-Stunden Schichten und mehr manueller Arbeit netto auch noch profitabel sind (COGS+anteilig SG&A natürlich).
Zur Zeit verkaufen sie das Model 3 im Schnitt für > 50.000 Dollar. Allrad, Luftfederung und Performance-Modelle kommen jetzt noch dazu. Davon kann man locker einiges an manueller Arbeit und Wochenend und Dreischichtbetrieb finanzieren.
Die Modelle S und X sind sogar fast doppelt so teuer und es hat trotzdem nicht gereicht. Dein 'locker finanzieren' deckt ja auch nicht nur den Schichtbetrieb ab, sondern auch 4 fach höhere Preise für wichtige Rohstoffe, höhere Zinsen, größere Vetriebskosten und so weiter. Du hast wahrscheinlich bei jedem einzelnen Punkt recht, dass der 'locker' durch die Marge abgedeckt ist. Ob es in Summe reicht, ist allerdings zweifelhaft. Ist aber am Ende auch egal, da du, falls das doch nicht klappt, in deiner Argumentation wieder umschwenken wirst auf die zusätzlichen Investitionen für die ganzen neuen Superprodukte am Ende des Regenbogens. ... falls sie mit der kurzfristigen Liquidität keine Probleme bekommen (Stichwort: Negatives Working Capital) Das kann nach dem was Tesla öffentlich verlautbart hat eigentlich nicht sein. Klar, viele Bären glauben Tesla/Musk würden lügen wenn sie nur den Mund aufmachen, aber das ist natürlich völlig unrealistisch. Solche Lügen würden durch die SEC aufgedeckt werden und der Schaden wäre ein vielfaches höher als alles was man hätte gewinnen können.
Es ist nicht gelogen, wenn sie ansagen 'sie müssen' keine Kapitalerhöhung durchführen. Da haben sie recht, wenn sie alle Investitionen auf 0 kürzen. Erinnere dich an letzten Frühling. Die Kapitalerhöhung war lt. Management auch nicht notwendig sondern "nur zur Sicherheit". Nachdem man letztes Jahr also etwa 3.5 Mrd. $ eingesammelt hat, die man ja eigentlich nicht wirklich brauchte, ist der Cash-Bestand ungefähr der gleiche wie vorher. Ja ... nanu ... wo iss'es denn?
... falls sie die im Herbst fälligen Bonds irgendwie anders ersetzen können.
Weißt du zufällig wie viel das sein wird und wann? Hier gäbe es natürlich ein Timing-Risiko falls die Märkte sich bis dahin massiv verschlechtern würden.
Nur 230 Mio ... ist also nicht viel und lässt sich sicher 'locker' aus den Model 3 Gewinnen bedienen. März 2019 dann nochmal 900 Mio. Ich glaube das sind beides Wandelanleihen, je nachdem wie hoch der Kurs ist, kommen die Longies also auch mit ein bisschen Verwässerung davon.
... falls keine weiteren Rückrufe oder anderen Risiken realisiert werden müssen.
Achgott, dass ist doch Alltagsgeschäft. Das Risiko für Rückrufe ist doch für Tesla viel kleiner als für fossile Hersteller. Viel weniger Teile und vieles lässt sich über OTA lösen.
Meine Fresse ... die "Viel-Weniger-Teile"-Fee geht immer noch rum, nach dem was die so abliefern mit dem Model 3? Was Software angeht, ja da haben sie einen Vorteil. Andere Risiken schließt aber auch sowas ein wie 'gebt den Leuten mal ihr Geld zurück, die vor 3 Jahren ein Fahrzeug mit FSD-Option geleased haben' ... ... falls die Zulieferer (Teile, Material u. Fertigungequipment) sich weiter hinhalten lassen. Da sind wir wider beim Irrenmodell mit den 100 Mauern. Kein Zulieferer wird nach 99 Mauern den Ast absägen auf dem sie sitzen.
Die meisten Zulieferer haben viele Kunden und selbst begrenzte Kreditlinien und Liquidität auf die sie achten müssen. Das Aufträge die keine Marge bringen und spät bezahlt werden auch mal fallen gelassen oder Folgeaufträge abgelehnt werden ist ziemlich üblich. Weiß nicht, ob die das nicht klar ist, aber Tesla hängt jetzt etwa 150.000 Fahrzeuge hinter den Plänen hinterher, für die die Zulieferer Maschinen, Personal und Kapital eingeplant haben. ... falls sie die zweite Linie für das Model 3 streichen, für die ja auch noch Investitionen offen sind.
Die allerdings massiv kleiner sein werden als die für die erste Linie. Das passiert auch frühestens in Q3 wenn die aktuelle Produktion konstant > 5.000/W ist. Dazu wird wohl kaum eine KE benötigt.
Woher weißt du das? Ohne wenigstens eine Zahl abzuschätzen kannst du genau gar nichts dergleichen behaupten. Von den 3.5 Mrd. CapEx dieses Jahr ist mehr als die Hälfte für das Model 3 geplant. Das meiste für die erste Fertigungslinie und nachdem man letztes Jahr schon einige Milliarden ausgegeben hat. Für die zweite Fertigungslinie wird es definitiv weniger als für die erste Linie, das hilft Tesla aber einen Schei.., wenn es immer noch 2 Mrd. sind.
Der Post war schon wieder zu lange. Ich belasse es für heute also erstmal dabei. Ne, warte ... einen hab ich noch: "Meint der Chef eines Unternehmens das Ausgaben von knapp 20 Mrd. $ im Jahr tätigt, er prüft jetzt jede Ausgabe von mehr als einer Million und treffe dabei sinnvolle Entscheidungen ... "
*schenkelklopf*
Gut oder? :-)
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