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auf. Das ehemalige "Everybody's Darling" finde sich auf einmal "bei der Profitabilität nahezu auf Augenhöhe mit den Volumenherstellern wieder", so Pallenberg. Eine enttäuschende Entwicklung, wenn man bedenkt, dass Elon Musk Investoren früher vollmundig ein jährliches Wachstum von 50 Prozent in Aussicht stellte.
"Die Wachstumsstory des Konzerns hat einen riesigen Dämpfer erhalten in den letzten Quartalen", fasst Pallenberg zusammen. Das größte Versäumnis aus seiner Sicht ist Teslas verfehlte Modellpolitik. "Statt sich auf ein günstiges Modell für den Einstieg in die Marke zu konzentrieren, hat man umfangreich Ressourcen in den sogenannten Cybertruck und Tesla Semi verschwendet", erklärt er. Der Erfolg des Semi sei auf dem Nutzfahrzeugmarkt de facto nicht messbar, da er kaum verkauft werde, und der Cybertruck bediene allein den US-Markt.
"Musks Einfluss auf die Marke ist schädlich"
WIRTSCHAFT25.02.2024 11:46 Fette Rabatte für E-Autos Was bedeutet ein Preiskrieg für Verbraucher und Industrie? Elon Musks aggressive Preispolitik führte fatalerweise auch noch dazu, dass die Flottenanbieter Hertz und Sixt Tesla-Fahrzeuge wegen schwacher Wiederverkaufswerte auslisteten. Die Experten sind sich einig, dass sich der Autobauer damit selbst schweren Schaden zugefügt hat. "Auf dem Gebrauchtwagenmarkt holt Tesla die Marktrealität ein", sagt Dudenhöffer. Pallenberg findet mit Blick auf den Tesla-Chef deutliche Worte: "Musks Einfluss auf die Marke ist schädlich." Über 50 Prozent Verfall beim durchschnittlichen Verkaufspreis bei gebrauchten Teslas in 18 Monaten, das "hat es in der Geschichte der Automobilindustrie so noch nie gegeben".
Dudenhöffer weist auf noch eine Baustelle hin, die Tesla selbst - wohl eher unfreiwillig - verursacht hat. Das Unternehmen kämpft mit Reparaturproblemen und hohen Versicherungsprämien. Ausgerechnet das viel gepriesene "Gigacasting", ein preisgünstiges Verfahren, mit dem große Teile der Auto-Karosserie in einem Stück per Druckguss gefertigt werden, entpuppt sich plötzlich als Problem. "Kleine Schäden werden dadurch teuer. Wenn bei Neuwagen dadurch die Versicherungsprämien steigen, werden die Fahrzeuge uninteressanter." Und der Branchenkenner sieht bald neues Ungemach heraufziehen: Mit einem US-Präsidenten Donald Trump könnte es noch schwieriger für Tesla werden.
Einige Analysten halten die anhaltenden Kursabschläge bei Tesla für übermäßig pessimistisch, wie beispielsweise Wedbush-Analyst Dan Ives. "Jetzt ist nicht die Zeit, das Handtuch zu werfen", zitiert ihn das US-Magazin "Fortune". Pallenberg kommt zu einem anderen Schluss: "Es scheint, als würden mehr und mehr Analysten überzeugt sein, dass Tesla letztendlich doch nur ein weiterer Automobilhersteller und bei der aktuellen Marktkapitalisierung um ein Vielfaches überbewertet ist. Ich halte die aktuelle Korrektur für lange überfällig." |