Also ich finde es schon mutig, wenn jemand hier seine Ahnungslosigkeit dermaßen zur Schau stellt und von 40 Mrd. und Schuldenabbau mittels KE spricht ohne irgendwelche Realitäten zu kennen! Für eine Beurteilung von RWE stellt sich in erster Linie die Frage, wie zukunftsfähig ist dieses Unternehmen? In den letzten Jahren wurde ja viel mittels Kostensenkungsprogramm erreicht und es soll ja insgesamt bis 2017 2 Mrd. einsparen. Zur Erinnerung, ein Großteil der Schulden von RWE entstand ja durch den konventionellen Kraftwerksausbau. 33 Mrd € hatten da schon ein ordentliches Gewicht. Jedoch entstand dieser hohe Schuldenberg durch Investitionen in konventionelle Kraftwerke. Und wie sich aus heutiger Sicht beurteilen lässt, waren diese Invests falsch. Der Dea Verkauf wurde ja für die Schuldenrückführung eingesetzt. Hatte ja praktisch eine Halbierung der Nettofinanzschulden auf 6,6 Mrd € zur Folge. Die Gesamtschulden reduzierten sich von etwa 33 Mrd. auf 26 Mrd. € Aber wie man im letzten GB sehen konnte nützt der Schuldenabbau ohne gleichzeitige Investitionen nur sehr wenig, wenn andererseits wieder neue Kredite aufgenommen werden müssen. Also musste man im Unternehmen handeln und sich ein neues zukunftsfähiges Konzept einfallen lassen. Und das war eben die Splittung in zwei Bereiche.
Im Grunde bleibt es ein Konzern! Es bleibt ja auch alles in Essen. Es gibt jedoch darin eine Aufspaltung in zwei eigenständige Segmente. Die RWE AG wird dann die konventionellen Kraftwerke und den Energie- und Rohstoffhandel übernehmen und die neue RWE Int. SE die Zukunftsfelder mit EE, Netze und Vertrieb in dezentraler Form! Ohne Abgabe von Vermögenswerten wird mittels einer KE das so dringend notwendige Investitionskapital generiert, so quasi Wachstumskapital. Verkauft sollen 10 % des Aktienkapitals im Zuge der KE werden. Also Finanzierung von Wachstum! Der Markt wird bewerten was im diese neue Wachstumsperspektiven wirklich Wert sind. Die Vision scheint ja dahin zu gehen, dass die Kombination der beiden Unternehmensbereiche die Stabilität und das Wachstum abdecken sollen. Aber es ist auch klar, dass eine neue Ausrichtung der konventionellen Kraftwerke nur mit Hilfe der Politik möglich sein wird. Back up Kapazitäten müssen in der Lage sein einen positiven CashFlow zu haben, alles andere ist eine Kostenfalle!
Aus jetziger MK von ca. 7,5 Mrd. € sind in etwa 750 Mio. € aus der KE zu erwarten. Aber ich denke man wird alles versuchen um die Braut bis zum Jahresende hübsch zu machen, denn das bringt nun mal das Geld. Und solche Abstufungen wie zuletzt von S&P sind dabei auch nicht unbedingt förderlich, jedoch aus Sicht der letzten Zahlen nachvollziehbar. Es wird wohl noch kommen dass Terium und Co mit weiteren Pressemeldungen Überzeugungsarbeit leisten wird müssen. Er könnte vielleicht mal mit Elon Musk von Tesla sprechen, der wäre für solche Fälle sicher ein guter Berater! |