Das Kernproblem für die negativen Strompreise sind großteils rein systembedingt, denn die richtigen Dreckschleudern von Braunkohlekraftwerke sind sehr schwer regulierbar. Ein Braunkohlekraftwerk braucht Tage um nach Abschaltung wieder im Vollbetrieb funktionieren zu können. Manche Wärmekraftwerke produzieren auch bei einem negativen Strompreis weiter, weil die Elektrizität für sie nur ein Nebenprodukt ist und man nicht die Wärmegenerierung verringern will. Auch ein Atomkraftwerke kann nicht sehr leicht geregelt werden. Über Tage schon, aber nicht über 2, 3 Stunden. Ok es ist ja mittlerweile ohnehin so, dass rd. 30% deutschen Atomkraftwerksleistung regelmäßig abgeschaltet ist wegen dem einen oder anderen Problem.
Ich sehe das mit den negativen Strompreisen sehr positiv, denn die sind ein ganz klares Signal, dass die Energiewende in Deutschland den Durchbruch geschafft hat und mittlerweile für einzelne Stunden das gesamte deutsche Stromerzeugungssystem des Strommarktes prägen.
Niemand kann was dafür bis auf die Unternehmen selbst, dass RWE oder EON das viele viele Geld, das man mit dem sehr sehr hoch subventionierten Atomstrom über 30 Jahre lang verdient hat mit vollen Händen raus geschmissen wurde. Entweder über hohe Dividenden, fatale Auslands-Investfehlentscheidungen und weil man schlicht und schweige die Energiewende, die übrigens von einer deutlichen Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet wird, total falsch eingeschätzt hat.
Dezentrale Energieversorgung ist in Deutschland angesagt und das wird sich auch nicht mehr verhindern lassen und genau darum wird es bei RWE wie auch bei EON ein langsames Sterben geben. Nicht aus Jux und Dollerei werden von RWE und EON ja jetzt einige Unternehmensanteile ausgelagert. Ganz blöd sind die ja auch nicht. Ist einfach die logische Konsequenz, weil solch riesen Stromkonzerne wie RWE und EON langfristig einfach nicht überleben können bei einer dezentralen Energieversorgung. Hier wird es ein Sterben auf Raten geben. Alles andere würde meines Erachtens einem Wunder gleichkommen.
Weiteres Problem von EON bzw. RWE ist doch das, die beiden wurden jahrzentelang von der Politik gepemmert bis zum geht nicht mehr und mussten sich bis vor 6, 7 Jahren keinem Wettbewerb stellen. So was machte eine RWE sehr träge und die mussten ja auch nie großartig nach Kosten schauen. Waren ja im Prinzip ein Monopolist. Das alles rächt sich jetzt dreifach und vierfach und meines Erachtens auch völlig zurecht.
Atomstrom wäre z.B. mit Abstand die teuerste Energieart, wenn man alles miteinrechnen würde (Subventionen, Versicherungen, Endlagerung, Atommülltransport). Es gibt ohnehin keine Versicherung, die das Risiko eines Atomkraftwerkes versichern würde. Nicht einmal die Atomzwischenmülllagerung kann versichert werden. Warum wohl ? Streng genommen müssten eigentlich alle deutsche Atomkraftwerke abgeschaltet werden, weil in Deutschland es eigentlich zwingend ist für eine Betriebsstätte eine Unfallversicherung abzuschließen. |