Seit Jahrzehnten wird bereits in dieser sehr anspruchsvollen Physiksparte geforscht. Der heutige Stand ist, dass man versucht schweren und überschweren Wasserstoff (Deuterium und Tritium (radioaktiv)) bei einer Temperatur von 100 Millionen Grad zum verschmelzen zu bringen. Das ganze passiert in einem so genannten Magnetfeldkäfig. Die dabei frei werdenden Neutronen dienen dann über Zwischenwege zur Stromgewinnung. Hauptproblem dabei ist, die Hitze im Reaktor aufrechtzuerhalten. Für die kommerzielle Nutzung sind jedoch sehr große Reaktoren nötig. Im momentan größten Fusionsreaktor im britischen Culham beträgt die Reaktorgröße 80 Kubikmeter. Die größte Leistung dieses Reaktors war bisher 67 % der verbrauchten Energie zurückzubringen. Negative Energiebilanz!!! Der momentan im südfranzösischen Cadarache im Entstehen begriffene Forschungsreaktor Iter soll eine Größe von 830 Kubikmeter Plasmavolumen enthalten und 2019 experimentfähig sein. Unter der Voraussetzung, dass dieser Reaktor Erfolg (positive Energiebilanz) hat, könnte der erste kommerziell genutzte Fusionsreaktor 2050 ins Netz gehen, hoffen die Forscher! Detail am Rande: Das benötigte Tritium wird aus dem Element Lithium gewonnen. Auch dieses Element hat ein sehr seltenes Vorkommen. Es sollte aber für die Fusion aus dem Meerwasser gewonnen werden! Nur dort gäbe es genügend davon. Auch nicht einfach!
Zweifelsohne sind diese Reaktortypen viel sicherer. Der wesentlich geringere radioaktive Müll (betroffene Bauteile), könnte nach 500 Jahren wieder eingesetzt werden.
Ist das wirklich die Wunderwaffe für die Energieversorgung?
Die geschätzten Kosten für Iter sind in etwa 6,6 Mrd. €. Davon werden 45 % von Euratom getragen! Für die Reaktorsicherheitsforschung bleiben jedoch nur mehr 300 Mill. € übrig.
Wenn man außerdem noch bedenkt, dass man bereits in den 70er Jahren des letzten Jhdts. an der Kernfusion geforscht hat und damals Aussagen getroffen wurden, dass man um den Jahrtausendwechsel einsetzbare Reaktoren haben wird (neueste Prognosen im Jahr 2050 s.o.) , kann man wohl nur daraus schließen, dass sehr, sehr viel Geld in der Kernforschung bleiben muss, und das in einem Land dass die Kernenergie ganz fest im Griff hat.
Nein, kann ich nur sagen, denn wenn wir berücksichtigen, dass wir ca. 8 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt, den besten Kernfusionsreaktor nämlich die Sonne haben, dann sollte man sich eher bemühen diesen zu nutzen, und z. Bsp. an sinnvoller Speichertechnik zu forschen um die Sonnenenergie besser zu nutzen und dabei berücksichtigen, dass es unmöglich ist, wirtschaftliche Betrachtungsweisen auszuschliessen!
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