die neuesten Zahlen der Post einzupreisen. Momentan versuchen die Bären den Dax durch die Post und Continental deutlich zu drücken, denn der Anstieg von gestern war zu deutlich.
Aber es wird nichts nützen. Zur Zeit sind noch die Erwartungen des Marktes vor den Zahlen des zweiten Quartals der Post eingepreist. Zu groß ist der Unterschied von "Marktkonsens" und den Zahlen. Mindestens 4% bis 6% müssen zusätzlich alleine für das zweite Quartal eingepreist werden, dazu kommt das ebenso fehlende dritte Quartal, das genauso noch mit negativer Erwartung belastet ist. Hier zeigt sich, dass der sich irrende Markt genau wie die Menschen erst spät, oder besser zu spät zur Einsicht gelangt. Das ist das Fressen für die langfristigen Kapitalanleger. Das Angebot wird zu günstigen Kursen ausgedünnt, und wenn dann die Einsicht kommt, ist es zu spät, weil die Uneinsichtigen alle gleicheitig die Verkäufe einstellen und ins Käuferlager wechseln.
Da es sich um eine fundamentale Bewertung handelt, ist es kein kurzfristiger Seitenwechsel sondern der Biss in den sauren Apfel. Nicht wenige werden sich ärgern zur Unzeit ausgestiegen zu sein. Die oben erwähnten 4%-6% wird der Markt bis zu den nächsten Zahlen einpreisen. Danach zeigt sich, dass die Erwartungen für ein einzelnes Jahr zu kurz angelegt sind, als dass man daraus eine verläßliche langfristige Prognose erstellen kann. Kurz- und mittelfristige Erwartungen können nicht mal so über ein einzelnes Quartal geändert werden, wenn darin dauerhafte Belastungen wie Wechselkurse enthalten sind. Das klappt nur bei einmaligen Sondereffekten. Sind die Zahlen dann besser weil die Belastung überkompensiert oder entfallen ist, so hinkt die Bewertung des Marktes der Realität hinterher.
Das gilt für die Post zur Zeit immer noch. Die Folge davon ist, dass für das dritte Quartal zwar kein Verlust erwartet wird, aber der Abschlag von 4% noch eingepreist bleibt. Damit muss der Markt schon 8% bis 10% nach den Zahlen des dritten Quartals zum jetzigen Wert noch einpreisen, zusätzlich zum Index. Auch darin sind keine Erwartungen für das vierte Quartal enthalten. Rein rechnerisch reichen der Post schon 646 Mio. aus 2013 plus 3% Wachstum in 2014 für das dritte Quartal aus um die Erwartungen zu schlagen. Das Problem für viele Anleger ist dabei das EpS, das für 2013 schon mit den Zahlen des dritten Quartals bei nur 3% Wachstum die Erwartungen erfüllt (=kein Wachstum im vierten Quartal). Alles, was darüber hinausgeht muss dann noch zusätzlich eingepreist werden.
Damit ist aber ohne zusätzliche Impulse jetzt klar, dass die Kurse der Post erst ab dem vierten Quartal alle gelieferten Zahlen und die Erwartungen einpreisen werden. Und es werden alles Werte über denjenigen zu Beginn dieses Jahres sein. Das erkennen die langfristigen Anleger und kaufen jetzt nicht sofort, sondern warten schön die Tagestiefststände ab und kaufen von diesen weg.
Alles Gute
Der Chartlord |