aber sein Eindruck wird erst noch auf die Anleger wirken müssen, denn nur wenn man richtig die Zahlen weiter rechnet, kommt man auf die richtigen Aussichten.
Und hier waren allesamt einschließlich des Vorstandes zu feige die Rechnung dem Volk zu präsentieren. Also werde ich das mal nachholen.
Was haben wir als Ausgangslage ? Einen PeP Bereich, der mittlerweile 6 Monate in Folge ständig um 9% kontinuierlich gewachsen ist. Das liegt je Quartal 3% über den Erwartungen des Vorstandes bis jetzt. Hält diese Performance an, so muss man für die nächsten beiden Quartale auch je 9% Wachstum berechnen. Das aber liegt dann genau linear noch einmal 6% auf das Jahr höher, macht insgesamt 12% über den schon hohen Erwartungen des Vorstandes.
Wir haben einen ebenso stark wachsenden Expressbereich, der aber vom Volumen nicht im zweiten Halbjahr mit dem PeP Bereich ganz mit halten wird. Hier wird sich der Faktor ausweiten, der den Ursprung der Entwicklung auf breiterer Basis des PeP Bereiches hat. Quasi der Zinseszinseffekt des höheren PeP Bereiches.
Wir haben einen sinkenden Frachtbereich, der erst im folgenden Jahr durch die Investitionen wieder verbessert werden soll. Sinkend - ja, aber nicht endlos bis zum Jahresende. Hier werden wir momentan Zeuge einer Entwicklung des gesamten Umfeldes der Post, der alle Bereiche zusätzlich anspornt. Fangen wir mit dem (besser den) Wechselkurs(en) an. Auch heute wieder schön fallend, das nächste Ziel 1,27 klar im Visier. Daran schließt sich auch heute wieder der Ölpreis an, der WTI in Richtung 90 und BRENT unter 100 schickt. Davon werden nicht nur die Autofahrer sondern auch die Kerosinflieger der Post profitieren. Der Spritpreis wird sich im zweiten Halbjahr entsprechend vergünstigen und die Ausgaben vermindern. Das wird vor allem die Frachtsparte spüren, wo die Preise auch an die Kunden weitergegeben werden, die dann die Post für ihre Frachtgutladungen wieder mehr beauftragt.
Damit wirken sich die jetzigen Zahlen in Verbindung mit dem vorgenannten Umfeld wie folgt aus:
Bislang geht der Vorstand von 100 Mio. mehr Ertrag aus dem PeP Bereich, das entspricht aber nicht den 12% über den Erwartungen sondern nur den bisherigen 6%. Gar nicht enthalten ist die Entlastung, der Zahlen, die bisher noch mit 4% Währungsnachteil nicht einmal die vollen 9% organisches Wachstum beinhalten. Der vorhandene Trend des Euroverfalls wird aber beibehalten und nicht nur die Belastung abschaffen sondern noch weiter fallen. Spätestens (bei gleich bleibenden Trend) ab dem vierten Quartal kommen zu den jeweiligen 9% Wachstum noch 4% Wechselkursgewinne (pro Quartal steigend) hinzu. Ein Ende ist noch nicht absehbar, da diese Entwicklung länger anhaltend abwärts geht als sie zum Beginn dieses Jahres gestiegen ist.
Also kommen ohne Änderungen der Umstände weitere bisher unberücksichtigte Währungserträge auch 2015 hinzu. (Grins) aber nicht auf der Geschäftsbasis der Zahlen des ersten oder des zweiten Quartals 2014 sondern auch hier immer schön die Wachstumssteigerung mit einbeziehen. Für das dritte Quartal 2014 wird der Währungsnachteil etwa bei null liegen und schon im stärksten Quartal 2014 eben ca. 4% Aufschlag im Nicht-Euro-Bereich ausmachen. Alle, die jetzt von der Kaschierung der Erwartungen des Vorstandes für 2015 reden, haben das gar nicht im Auge sondern nur die Aussage von Larry, dass die Investitionen noch nicht berechenbar aber sehr hoch sind. Keiner kommt dabei auf die Idee, dass es die Seriosität des Vorstandes gebietet noch nicht auf die Erwartungen zur Währungsentwicklung einzugehen. Aber tendenziell ist das schon erkennbar, weil die Finanzpolitik zugunsten der Nicht-Euro-Währungen handelt, und die Post davon profitieren wird. Nur die Äußerungen dazu sind jetzt spekulativ und müssen unterbleiben, aber die Aussichten sind trotz der geplanten hohen Investitionskosten noch besser als erwartet. Das wird der zeitliche Ablauf der nächsten Quartale belegen. Es könnte sein, dass besonders die asiatischen Währungen noch mehr als nur die erwähnten 4% gegenüber dem Euro steigen werden. China steht auf der Agenda der Wirtschaftsmächte als Aufwertungskandidat Nr. 1.
Diese Aussichten sind jetzt klar erkennbar, denn sie basieren auf den gegenwärtigen Umständen. Daher werden meine längerfristigen Erwartungen deutlich nach oben korrigiert, was sich aber erst mit und nach dem vierten Quartal 2014 auswirken wird.
Guten Abend
Der Chartlord |