Unabhängig davon:
Nur ein Gedanke.
Evtl. könnte man die Strafanzeige der Bafin auch positiv sehen.
Dort gab es mittlerweile viele Hinweise auf Marktmanipulation, Absprache von Journalisten mit HFs, Falschmeldungen in Zeitungen. Vieles davon im anglo-amerikanischen Raum. Dort dürfte sich ein Aktenberg türmen.
D.h., möglicherweise ist die Bafin hier schlichtweg überfordert, vor allem, was das Einbringen von Beweisen angeht. Schließlich hat sich ja gezeigt, dass aus London wenig zu erwarten ist bzgl. Vorlage von Beweismitteln, während Wirecard sich kooperativ zeigte.
Der Vorwurf der aktuellen Anklage ist zwar "nur" die vermutete Marktmanipulation beim Statement zur Ankündigung der KPMG-Veröffentlichung. Dies hängt jedoch alles zusammen und resultiert letztlich aus den Vorwürfen der FT und den allseits bekannten Akteuren im Hintergrund (HFs etc.).
Nun kann die Bafin, überfordert mit dem Verfolgen dubioser Kanäle im Ausland, wo wenig Handhabe existiert, das Pferd von hinten aufzäumen. Beweise sichern, Schlüsse ziehen, aufgrund von EY, KPMG, Hausdurchsuchung an der Quelle (wirecard).
Falls es hier nichts zu finden gibt, kann man die Kausalkette der Anschuldigungen rückwärts abarbeiten: Verdachtsmomente unbegründet, Anschuldigungen falsch, Interaktionen zwischen Hedgefonds, Presse, "Aktionärsvertretern" mit ihrem Anwälten nach dem neuesten Stand auf STRONG WATCH setzen. Internationale Institutionen informieren und um Amtshilfe bitten, etc. ggf. auch unter Mitwirkung der Staatsanwaltschaft ein Verbot für die Schreiberlinge. Und vorerst ein längst überfälliges befristetes LV-Verbot.
Wirecard wäre erst mal aus der Schusslinie. Übergeordnete Institutionen müssten sich um den Schlamassel kümmern.
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