Ihr werft interessante Punkte auf. Ich versuche sie der Reihe nach durchzugehen und beginne mit der Frage, welche Annahmen meiner Analyse kritisch sein könnten. 1. Den durchschnittlichen Jahresüberschuss während der letzten 10 Jahre, nämlich 3,16 Mio. Euro oder 25,3 Cent pro Aktie habe ich dem SoM-Zwischenbericht entnommen. Diese 25,3 Cent pro Aktie sind also keine Annahme, sondern Fakt. 2. Entscheidende Annahme meiner Aktienbewertung war ein Shiller-KGV von 10, wie es für europäische Werte als normal gilt. Daraus ergab sich ein Fundamentalkurs der SoM-Aktie von 2,53 Euro. Dieser weicht stark vom Marktkurs von rund 19 Euro ab. 3. Umgekehrt ergibt sich aus dem Marktkurs und dem Durchschnittsgewinn der letzten 10 Jahre ein Shiller-KGV von 75, entsprechend einer Verzinsung von gut 1,3 Prozent. 4. Vermeer weist zu Recht darauf hin, dass die SoM-Aktie, gemessen am KGV, nicht nur momentan so extrem hoch bewertet wird, sondern seit 5 Jahren. Hierfür fallen mir zwei mögliche Erklärungen ein. a) Möglicherweise rechnen die Anleger mit in Zukunft stark steigenden Gewinnen. Diese Erwartungen muss dann aber schon seit Beginn der fws-Zeitreihe bestanden haben, also seit 2006. Bisher hat sich die Erwartung steigender Gewinne nie erfüllt; derzeit schreibt SoM sogar massive Verluste. b) Vielleicht verlangen die SoM-Anleger auch keine marktgerechte Rendite, sondern wollen nur ökologisch korrekt investieren. Dies würde erklären, warum Öko-Invest die Aktie mit strammen 12 Euro bewertet (siehe mein Posting #4235 mit Belegangabe). Aber egal welche dieser Erklärungen richtig ist: Der Kurs steht so außer Verhältnis zum Gewinn, dass ein Value Investor nicht kaufen oder übernehmen würde. 5. oecorentner argumentiert, das Shiller-KGV sei nur für etablierte Unternehmen verwendbar. Das stimmt, aber SoM ist immerhin 12 Jahre am Markt, also kein start-up. Weiterhin schreibst Du, SoM sei ein First Mover. Diesen Punkt verstehe ich nicht, denn erstens wurde die CSP-Technologie schon vor 30 Jahren angewandt, ist also nicht innovativ. Zweitens sind Abengoa oder BrightSource in den USA schon weiter, SoM erscheint da eher als Nachzügler. Drittens existiert auf dem CSP-Markt mittlerweile in intensiver Wettbewerb, der die Erwirtschaftung von Monopolgewinnen fraglich macht. 6. Der Punkt von Vermeer ist tiefer, weil vor 5 Jahren kein konkreter Erfolg bei Blythe absehbar war und die SoM-Aktie trotzdem immer zweistellig notierte. |