Heute erscheint die zweite Ausgabe des USA Specials von www.renewablesb2b.com mit dem Thema: "Solarenergie in den USA".
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Allgemeines
Die USA sind der flächenmäßig drittgrößte Staat der Welt mit einer Einwohnerzahl von rund 304 Millionen. Hauptsächlich leben diese in den großen Ballungszentren des Landes, weshalb die Bevölkerungsdichte in den restlichen Teilen des Landes relativ gering ist. Die Vereinigten Staaten gelten mit einem Bruttoinlandsprodukt von 14,264 Mrd. US-Dollar (2008) als größte Wirtschaftsmacht der Welt und liegen mit einem BIP pro Kopf von 46.443 US-Dollar an 8. Stelle weltweit. Ca. 79% des BIP werden im Dienstleistungssektor erwirtschaftet, ca. 20% in der Industrie und gut 1% trägt die Landwirtschaft dazu bei.
Die USA haben ein präsidiales, föderales Regierungssystem, an deren Spitze Präsident Obama steht. Entscheidungen bezüglich Besteuerung, Vorschriften und Subventionen jeglicher Art werden allerdings auf Bundesstaatenebene gefällt, welche daher in jedem Bundesstaat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Dies spielt besonders für Unternehmen eine Rolle, die in den USA eine Niederlassung aufbauen wollen.
Strommarkt
Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf, Marktöffnung und Deregulierung unterscheiden sich jedoch in den einzelnen Bundesstaaten. Auf Bundesebene ist die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) u. a. für die Regelung der zwischenstaatlichen Stromübertragung, Netzzugangsfragen und den Großhandel mit Elektrizität zuständig.
Trotz der Vorstöße in den erneuerbaren Energiesektor tragen die fossilen Brennstoffe immer noch den größten Teil zur Energieversorgung der USA bei. 30% der Energie kommt aus der Verbrennung von Kohle, 29% von Gasen, 14% werden aus der Verbrennung von Öl gewonnen. Die erneuerbaren Energien machen rund 10% der Energieproduktion (Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Biomasse) aus. Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums, daher gelten sie nach China als der größte CO2 Produzent der Welt.
Erneuerbare Energien
Haupthindernisse für erneuerbare Energien in den USA sind zum einen das schlecht ausgebaute Stromnetzwerk.Das US-Hochspannungsnetz ist in drei unabhängige Energieversorgungsnetze unterteilt (Eastern Interconnected System, Western Zielgruppenanalyse der Solarenergie USA 2010 Interconnected System, Texas Interconnected System), in welchen wiederum regionale Verteilungsorganisationen und unabhängige Systembetreiber das Verteilungssystem steuern. Ein Transfer zwischen diesen Versorgungsnetzen ist teilweise beschränkt, weil vertragliche Vereinbarungen fehlen oder die Verteilungskapazität limitiert ist.
Zum anderen sind die nach wie vor, im Vergleich zu Europa, billigen Strompreise ein Hindernis für erneuerbare Energien in den USA. Nichts desto trotz sind die durchschnittlichen Strompreise in den letzten Jahren stark gestiegen. So lag der durchschnittliche Strompreis pro Einwohner im Jahre 2001 noch bei 8,58 $ Cents (pro kWh) und stieg dann um knapp 30% auf 11,68 $ Cents im Jahre 2009 (Industriesektor: 5,05 $ Cents (2001); 6,95 $ Cents (2009)).
Solarenergie
Die amerikanische Solarindustrie entwickelt sich positiv. Die Kapazität wuchs im Jahre 2008 um 1264 Megawatt (PV und Solarthermie) auf insgesamt 9183 Megawatt an, was einem prozentualen Wachstum von 16% entspricht.
Am 3. Oktober 2008 wurde der Emergency Economic Stabilization Act of 2008 (EESA) verabschiedet, welcher die 30 prozentige Steuervergünstigung auf Investitionen im Solarbereich auf weitere acht Jahre verlängert hat (Solar investment tax credit - ITC), die Obergrenze für Photovoltaik Installationen in Privathäusern erhöht hat, sowie eine Anrechnung der solar tax credits auf die Einkommenssteuer (Alternative Minimum Tax - AMT) ermöglicht. Des Weiteren wurde das Verbot der ITC-Anrechnung für Energiedienstleister aufgehoben.
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt der American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) aus dem Jahr 2009, welcher $US 3,1 Mrd. an Fördergeldern für erneuerbare Energien an die betreffenden Energieeinrichtungen der einzelnen Bundesstaaten bereitstellt. Davon wurden dem Department of Energy 117,6 Mio. $ speziell für die weitere Verbreitung von Solarenergie (PV und Solarthermie) durch Partnerschaften mit Universitäten, Gemeinden und der privaten Wirtschaft zugesagt.
Förderungsmöglichkeiten
Diese Fördergesetze tragen maßgeblich dazu bei, dass sich trotz der Finanzkrise seit Beginn des Jahres 2009, aufgrund der stark verbesserten gesetzlichen Rahmenbedingungen, ein Trend hin zur verstärkten Investition im Inland entwickelt hat. In der ersten Hälfte des Jahres 2009 haben bspw. mehr Firmen den Bau von Zielgruppenanalyse der Solarenergie USA 2010 Produktionsstätten für Siliziumkristalle (einer Schlüsselkomponente für Photovoltaikzellen) angekündigt als in den vorangegangenen drei Jahren zusammen.
Kapazitäten
Die jährlich installierte US-PV-Kapazität stieg im Jahr 2008 um 63% im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 335 MW, dazu zählen sowohl netzgekoppelte- als auch Off-Grid-Anlagen. Mehr als 33.500 PV-Anlagen wurden im Jahr 2008 installiert, wovon 87% der installierten Kapazität netzgekoppelt ist. Die Installation von PV-Anlagen konzentriert sich auf die Staaten Kalifornien, New Jersey, Nevada, Colorado und New York. In Kalifornien wuchs die Nachfrage nach PV im Jahr 2008 um 95%, zusätzliche 178 MW wurden generiert. Sogar mehr als verdoppelt haben sich die Märkte in den Staaten Hawaii, Arizona, Connecticut, Oregon, North Carolina, Pennsylvania, Massachusetts, Maryland, Wisconsin und New Mexico.
Die hohen Investitionskosten für Photovoltaik rücken auch Solarthermie immer stärker ins Blickfeld. Solarthermische Anlagen erzeugen ein Vielfaches an Energie als PV-Anlagen und werden daher auch für gewerbliche Anwendungen immer attraktiver. Solarthermische Kollektoren können entweder zur Heizungsunterstützung oder zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Des Weiteren wird die durch solarthermische Kollektoren produzierte Wärme auch in industriellen Prozessen oder Klimaanlagen genutzt. Solarthermische Kollektoren sind unterteilt in die Kategorien Niedrig-, Medium- und Hochtemperatur-Kollektoren.
In 2006 führten neue Steuererleichterungen (Federal Tax Credits) und die steigenden Preise für fossile Energieträger dazu, dass der Solarthermiemarkt in den USA sich rasant entwickelt hat. Bis 2006 nahm der Bundesstaat Hawaii eine beherrschende Stellung in diesem Sektor mit einem US-Marktanteil von ca. 50%, hervorgerufen durch hohe Energiepreise auf den Hawaiianischen Inseln, Rückerstattungen durch die Energieversorger sowie Steuererleichterungen auf Bundesstaatsebene, ein. In 2006 stiegen die nationalen solarthermischen Installationen um das 2,4-fache.
Standarts
Auf Bundesstaatenebene werden ebenfalls die Weichen für eine positive Solarentwicklung gestellt. Viele Bundesstaaten haben bereits Renewable Portfolio Standards (RPS), also Mindestanforderungen für den Anteil von erneuerbaren Energien am Energiemix, sowie Interconnection Standards oder erste Einspeisegesetze nach Zielgruppenanalyse der Solarenergie USA 2010 deutschem Vorbild verabschiedet (bspw. in Gainesville, Florida). Es besteht allerdings noch keine einheitliche Regelung.
Des Weiteren bestehen Förderinitiativen wie „Direct Cash Incentives", „Property tax incentives", „Sales tax incentives", „Tax Credits", „Loan Programs". Alle diese Förderungen zielen darauf ab, die Installationskosten von Solarsystemen zu mindern und so den Solarmarkt zu unterstützen. Dies geschieht durch direkte Bonus-Auszahlungen für die Installation eines Solarsystems, als Steuergutschrift für die systembezogenen Ausgaben, als Steuergutschrift für die auf eine Wertsteigerung des Hauses anfallende Vermögenssteuer oder Kreditprogramme, welche keinen oder lediglich einen sehr geringen Kreditzins verlangen. Diese Förderungsmöglichkeiten werden je nach Bundesstaat oder Gemeinde individuell an deren spezifischen Gegebenheiten angepasst.
Auf Bundesebene unterstützt das Department of Energy mit seinem Solar Energy Technologies Programm (SETP) verschiedene Initiativen, um die Entwicklung von Solartechnologien in den USA zu unterstützen. Jährlich werden mehr als $ 170 Mio. in die Forschung und Entwicklung der zwei Technologien Photovoltaik (PV) und Concentrating Solar Power (CSP) investiert.
Solar America Cities
„Solar America Cities" ist eine Partnerschaft zwischen dem US-Department of Energy und einigen ausgewählten Städten, welche sich verstärkt im Bereich Solar engagieren wollen und dies auch bereits durch Installationen unter Beweis gestellt haben. Da Städtegremien sowohl regulierenden Einfluss als auch selbst Endverbraucher von Solarenergie sind, hat das Department of Energy beschlossen, mit dieser Initiative verstärkt mit Städten zusammenzuarbeiten, um so gezielt bürokratische Hindernisse für nachhaltige Energie in urbanen Gebieten abzubauen. 25 Städte erhielten bisher insgesamt 5 Mio. US $ an Fördermitteln sowie umfassende technische Beratung zugesprochen.
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